Gewürze#
Mit den Kreuzzügen (11. - 13. Jahrhundert) kamen erstmals größere Mengen exotischer Gewürze aus dem Nahen Osten nach Mitteleuropa. Hingegen kannten die Klöster, und dadurch später die Bauern, bereits eine Reihe einheimischer Gewürzpflanzen. Sie fanden teilweise als Heilpflanzen oder magische Mittel ("gegen Hexen", Liebeszauber…) Verwendung.
Eine mittelalterlich-frühneuzeitliche Spezialität waren die Zimmergewürze, eine süß-saure Mischung aus kandierten Früchten und verschiedenem Gewürzpulver. Man aß sie zum Brot und trank süß oder sauer aromatisierten Kräuterwein.
Bis in die Barockzeit waren fremdländische Gewürze einerseits sehr kostbar, andererseits dienten sie oft weniger zum Verfeinern als zum Konservieren der Speisen. Bei den oberen Gesellschaftsschichten fungierten sie auch als Statussymbl. Damals warnten Kochbücher vor zu üppigem Gebrauch. Wanderhändler, wie der Lorbeerblätterkrämer, brachten Gewürze aus südlichen Ländern, Hausierer aus Kroatien waren für Knoblauch- und Zwiebellieferungen bekannt. Franz Maier-Bruck erwähnt im Großen Sacher Kochbuch die Vorliebe der österreichischen Küche für pikant Abgeschmecktes, Süß-Säuerliches und Zitronenschalen.
Seit einigen Jahren gibt es am 24. Oktober einen "Welttag der Gewürze". Aus diesem Anlass wurden 2024 500 Personen zu ihren süßen Lieblingsgewürzen befragt. 41 % bereiten mehrmals pro Woche süße Gerichte zu und verwenden dazu Zimt (57 %),
Vanille (48 %), Ingwer (14 %), Muskat (13 %), Zitronenschale (10 %), Kurkuma und Lebkuchengewürz.
Quellen:
Franz Maier-Bruck: Das Große Sacher Kochbuch. München 1975. S. 59
"Ö 24", 24.10.2024
Bild:
Paprika. Foto: Doris Wolf