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Lorbeer#

'Lorberbläterkrämer' aus dem Brandschen Kaufruf, 1775. Gemeinfrei
Lorbeer (Laurus nobilis) stammt aus Kleinasien. Seine immergrünen, ledrigen Blätter spielten in der Antike als Symbol, Gewürz, Heil- und Zaubermittel eine Rolle. Der Baum galt als dem Apollo geweiht, die Blätter wurden zum Ruhmes- und Siegeskranz gewunden. Man bekränzte damit griechische Sportler, römische Feldherren und Dichter. Darauf nehmen Redensarten Bezug: "Lorbeeren ernten" (wegen einer ausgezeichneten Leistung berühmt werden), "sich auf den Lorbeeren ausruhen", "Vorschusslorbeeren bekommen" (Lob ernten, ohne etwas geleistet zu haben). 

Die Blätter zählten zu den klassischen Waren, die Gottscheer Wanderhändler als Rückfracht aus dem Süden mitbrachten und in nördlicheren Gegenden verkauften. Im Mittelmeerraum wild wachsend, dienen Lorbeerblätter, die ätherische Öle enthalten, als Gewürz für Fisch, Fleisch, Wild und Essig. Der "Lorberbläterkrämer" im Brand'schen Kaufruf bringt große Mengen von Lorbeerzweigen in die Stadt. Er trägt sie in einem Ballen auf dem Rücken und in einem Korb. Händler, die sich nur dem Verkauf dieses Gewürzes widmeten, hatte feste Standplätze auf dem Markt oder besuchten Häuser und Gasthöfe.


Quellen: 
Otto Krammer: Wiener Volkstypen. Wien 1983. S. 80 f.
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten Freiburg/Br. 1992. Bd. 2 / S. 974 f.

Bild:
"Lorberbläterkrämer" aus dem Brandschen Kaufruf, 1775. Gemeinfrei