Jedermannspiel#
"Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes", von Hugo von Hofmannsthal (1874-1929), das durch die Salzburger Festspiele (seit 1920) Weltgeltung erlangte, geht auf spätmittelalterliche Mysterienspiele zurück. Für diese ist es charakteristisch, dass nicht Individuen auftreten, sondern Personifikationen abstrakter Wesen: Gott, der Teufel, der Tod, der Mammon, der Glaube. Die Handlung ist eine Allegorie des christlichen Weltgefüges, vor dem sich der Mensch - „jedermann“ - verantworten muss.
Als Volksschauspiel wurde die Handlung durch barocke Elemente weiter angereichert. Dafür typisch ist der Streit zwischen Tod und Teufel am Sterbebett, das Eintreten des Schutzengels oder der Muttergottes für den reuigen Sünder.
Quellen:
Arthur Haberlandt: Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs. Wien 1959. Bd. 2/S. 60 f.
Wikipedia: Jedermann (Stand 3.3.2024)