Katze#
Mittelalterliche Klöster wussten Katzen als Mäusejäger zu schätzen. Doch Katzen, besonders schwarze, galten als unheimlich und Hexentiere. Wie bei anderen Haustieren wollte man aus ihrem Verhalten Schlüsse auf das Wetter oder bevorstehende Ereignisse ziehen. Gras fressen wurde als Hinweis auf Regen, Wasser trinken auf Schneefall, Scharren auf Wetterumschwung gedeutet. Aus der Art des Putzens meinte man zu erkennen, woher unerwartet Gäste kämen. Fraß die Katze das vorgesetzte Futter nicht auf, sollte das Korn billiger werden. Man meint(e), dass Katzen Erdbeben voraus ahnten, und sich auf Plätzen mit Erdstrahlen wohl fühlten. Sie zögen Krankheiten an sich (wirkten also heilend) und suchten die Nähe zu Todkranken.
Beobachtungen in der Art von "wie Hund und Katze" oder "Katz' und Maus spielen" sind sprichwörtlich geworden. Es soll mehr als 1000 Redensarten geben, in denen die Katze vorkommt, z.B. aus der Literatur "die Katze im Sack kaufen", nach einem Eulenspiegel-Schwank (um 1510), der den Verkauf eines Hasen vortäuschte. "Alles für die Katz" (vergebens) ist eine Wendung des Fabeldichters Burkard Waldis (1490-1556).
Seit 2002 wird der 8.8. als "Weltkatzentag" international als Aktionstag begangen. Wie viele Katzen in Österreich gehalten werden, lässt sich nur schätzen. Es sollen zwei Millionen sein.
Quellen:
Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens. Berlin 1932/1987. Bd. 4/Sp. 1107 f.
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg 1992. Bd. 2/S. 820
Bild:
Kater "Garfield". Steinbach am Attersee (Oberösterreich). Foto: Alfred Wolf, 2001