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Markus, hl.#

Markus

Der Evangelist Markus lebte im 1. Jahrhundert, zählte aber nicht zu den zwölf Aposteln. Nach der "Zweiquellentheorie" bildet das Markusevangelium eine der Vorlagen für das Matthäus- und Lukasevangelium und ist somit die älteste Evangelienschrift. Doch ist kein Hinweis auf die Person des Verfassers gegeben, von dem man nur den Namen weiß. Naheliegend war der Bezug zu einem Johannes mit Beinamen Markus, der öfter im Neuen Testament erwähnt wird. Der Levit Johannes Markus, ein hellenistischer Jude, war wohl der Sohn jener Maria, in deren Haus sich die Christen trafen (Apg 12,12). Er konvertierte wahrscheinlich unter dem Einfluss von Petrus zum Christentum und wirkte als dessen Dolmetscher ins Griechische. Das Neue Testament berichtet einiges über ihn: Um das Jahr 44 begleiteten sein Vetter Barnabas und er Paulus nach Antiochia (Apg 12,25). Markus war ihr Gehilfe auf der ersten Missionsreise von Antiochia über Zypern nach Kleinasien. In Perge trennte er sich von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück (Apg 13,13). Deshalb weigerte sich Paulus, Markus auf die zweite Missionsreise (im Jahr 51-53) mitzunehmen. Während Paulus nach Syrien zog, segelte Barnabas mit Markus nach Zypern (Apg 15, 22-35). In Rom schloss sich Markus dem Petrus an. 

Nach der Legende überfielen christenfeindliche Einwohner von Alexandria Markus, während er die Ostermesse feierte und schleiften ihn mit einem Strick um den Hals zu Tode. Ein Unwetter hinderte die Mörder, den Leichnam zu verbrennen, so dass er christlich bestattet werden konnte.

Das Heiligengedächtnis wird seit dem 12. Jahrhundert am 25. April begangen. „Markus, Evangelist“ ist ein Fest im Generalkalender.

Evangelistensymbol in der Kirche Döbling-St. Paul

Darstellungen zeigen ihn (oft in Gesellschaft der anderen Evangelisten) mit seinem Symbol, dem Markuslöwen, oder als jüngeren Mann mit Buch, Feder und Tintenfass.

Der hl. Markus ist der Patron der Bauarbeiter, Glaser, Korbmacher, Notare, Schreiber, für gutes Wetter und gute Ernte; gegen Gewitter, Qualen und plötzlichen Tod.

Markus gilt als „Wetterherr“. Die an seinem Tag abgehaltenen Flurumgänge (Bittprozessionen) lösten die römische Prozessionen Ambarvale (um die Fluren herum) oder Robigalia, zum Schutz gegen den Mehltau des Getreides, ab. Markusprozessionen, mit einer Feldersegnung verbunden, sind in vielen Gemeinden Brauch. In Haringsee (Niederösterreich) wird eine besondere Tradition gepflegt: Zwei Kreuzträger, einer aus Haringsee, der andere aus der Katastralgemeinde Fuchsenbigl, treffen mit ihren Gruppen bei einem Marterl zusammen und gehen das letzte Stück gemeinsam. Ein Priester spendet den Flursegen. In Groß-Engersdorf (Niederösterreich) führen die Gemeinderäte am Markustag die Grenzbegehung und das Leberbessern durch (Instandsetzen von Erdhügeln, um die Gemeindegrenzen zu markieren).


Quellen: 
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S 71 f.
Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Herzberg 1993. Bd. V/Sp. 850-854 (ISBN 3-88309-043-3)
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 366f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 561f.
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003. S. 84
Heiligenlexikon: Markus

Bilder: 
Aus Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858. Bd. 1/Sp. 630
Evangelistensymbol am Taufbecken der Pfarre Döbling-St. Paul


Siehe auch:
--> Markus, Tafelmalerei 15. Jh.

Markus in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015jetzt im Buch blättern