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Peter und Paul, hll.#

Petrus

Petrus, ursprünglich Simon, war der Sohn des Jonas (Johannes) und Bruder des Andreas. Er lebte in Bethsaida am See Genezareth und Kapharnaum, wo er als Fischer arbeitete. Petrus war verheiratet, Jesus heilte seine Schwiegermutter (Mk 1,30). Wahrscheinlich begleitete ihn seine Frau auf den Missionsreisen (1 Kor 9,5). Zuerst ein Jünger Johannes des Täufers, folgte er dann Jesus als Apostel. Mit Jakobus und Johannes zählte er zu dessen engsten Vertrauten und war Zeuge wichtiger Ereignisse: Erweckung der Tochter des Jairus (Mk 5,21-43), Verklärung auf dem Tabor (Mt 17,1-9), Ölberg (Mt 26,36-46). Petrus verleugnete Jesus (Mt 26,69-75), der ihn trotz seiner Schwächen zum Oberhaupt der Apostel bestimmte. Er nannte ihn „Fels“ und übergab ihm die Gewalt des Bindens und Lösens (Mt 16,13-20). Nach der Auferstehung erschien er ihm als erstem Apostel (Lk 24,34) und trug ihm auf: „Weide meine Lämmer, weide meine Schafe“ (Joh 21,15-23). Danach wirkte Petrus in Jerusalem (Apg 1-6) und unternahm Missionsreisen. Um Ostern 44 wollte Herodes Agrippa II. (23-100) Petrus hinrichten lassen, doch wurde er von einem Engel gerettet. (Apg 12, 6-19). Petrus war Bischof in Antiochien, nahm um 50 am Apostelkonzil in Jerusalem teil (Apg 15,6-21) und lebte in Rom, wo er zwischen 64 und 67 gekreuzigt wurde. 



Paulus

Paulus, ursprünglich Saulus, aus dem Stamm Benjamin, wurde als römischer Bürger um das Jahr 10 in Tarsus (Türkei) geboren. Er sprach aramäisch und griechisch und war von Beruf Zeltmacher. Nach dem Tod Jesu ließ er sich in Jerusalem zum Rabbiner ausbilden. Eine Christus-Vision vor Damaskus, wo er die Christengemeinde ausrotten wollte, veränderte sein Leben grundlegend, und er verkündete nun Jesus als den Messias. Paulus gründete auf seinen Missionsreisen in allen wichtigen Städten systematisch Christengemeinden (Apg 13-21). Das Neue Testament enthält 13 „Paulinische Briefe“, wobei der 1. Brief an die Thessalonicher, der Brief an die Galater, der 1. und der 2. Brief an die Korinther, der Römerbrief, der Brief an die Philipper und der Philemonbrief sicher von ihm stammen. Als im Sommer 64 die Christenverfolgung unter Kaiser Nero begann, wurde er wahrscheinlich gefangen genommen und enthauptet. 

Das Fest Petrus und Paulus am 29. Juni wird im römischen Staatskalender von 354 erwähnt. Das Apostelfürstenfest, als Fest der Päpste, galt als Geburtstag des christlichen Rom. An diesem Tag des Jahres 258 sollen die Gebeine aus den ursprünglichen Gräbern geborgen worden sein, um sie vor den Römern zu schützen. Über dem späteren Petrusgrab erhob sich der Vorläufer des Petersdoms, der 1506-1626 gebaut wurde. Für die Reliquien des Paulus ließ Kaiser Konstantin eine Kirche - den Vorgängerbau der Basilika S. Paolo fuori le Mura - errichten. Diese war bis zur Fertigstellung des heutigen Petersdoms (1626) die größte Kirche der Welt. „Petrus und Paulus, Apostel“ ist ein Hochfest im Generalkalender. Die Apostelfürsten zählen zu den Kanon-Heiligen.

Petrus und Paulus gelten als Wetterherren, Petrus auch als Patron der Fischer, Schiffer, Fleischhauer, Weber; gegen Fieber. Paulus ist u.a. Patron der Arbeiterinnen, katholischen Journalisten, Ritter, Theologen, Zeltmacher.

Gemeinsame Darstellungen zeigen Petrus mit breitem Kopf, gelocktem Haar und Rundbart (oder kahlköpfig mit einer Stirnlocke), Paulus mit länglichem, kahlem Kopf und spitzem, langem Bart. Petrus trägt als AttributKreuz oder Schlüssel, Paulus ein Schwert.  

Bräuche: In etlichen Orten finden zu Peter und Paul (statt zu Johannes oder zur Sonnenwende), Feuerbräuche statt, z.B. "Peterlfeuer" in Helfenberg (Oberösterreich). In Muhr bei Tamsweg (Salzburg) sind die Prangstangen an diesem Tag zu sehen. Von Fusch an der Glocknerstraße (Salzburg) führt am Morgen des 28. Juni die Tauernwallfahrt zum Bricciusgrab nach Heiligenblut in Kärnten. Nach zehnstündigem Marsch werden die Teilnehmer vom Pfarrer, der Trachtenkapelle und mit Glockengeläute begrüßt und zur Andacht eingeladen. Am Peter-und-Paul-Tag feiern dieWallfahrer Gottesdienst. Der Ort verdankt seinen Namen dem dänischen Edelmann Briccius, der eine Heiligblut-Reliquie aus Konstantinopel bei sich trug. Von einer Lawine getötet, fand er hier seine Ruhestätte.


Quellen: 
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 112 f.
Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Herzberg 1994. Bd. VII/Sp. 45-57 (ISBN 3-88309-048-4)
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 410f., 416f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 644f., 654f.
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003
Heiligenlexikon: Petrus
Heiligenlexikon: Paulus

Bilder: 
"S. Petrus" und "S. Paulus", Kleine Andachtsbilder 19. Jahrhundert. Gemeinfrei


Siehe auch:
-->Peter und Paul