Rosalia, hl. #
Rosalia von Palermo lebte im 12. Jahrhundert in Sizilien. Sie entstammte wahrscheinlich einem Grafengeschlecht und war zunächst Basilianernonne. Dann zog sie sich als Einsiedlerin auf den Monte Pellegrino bei Palermo zurück und starb um 1160.
Der Kult der hl. Rosalia war vor allem im 17. und im 18. Jahrhundert in Italien, besonders auf Sizilien sehr verbreitet. Während einer Pestepidemie im Sommer 1624 fand man ihre Gebeine in einer Höhle am Monte Pellegrino, die zur Wallfahrtsstätte wurde. Nach der Übertragung der Reliquien in den Dom von Palermo ging die Seuche zu Ende. Sie ruhen dort in einem silbernen Schrein. Am Tag der Translation findet mit diesem alljährlich eine große Prozession statt. 1630 nahm man Rosalia in das Verzeichnis der Heiligen auf. Das Heiligengedächtnis wurde am 15. Juli (Translation) bzw. 4. September (Todestag) begangen. In Österreich hat sie acht Kultorte, von denen die Rosalienkapelle im Rosaliengebirge (Burgenland) die bekannteste ist.
Darstellungen zeigen Rosalia im braunen Kleid der Einsiedlerin, stehend oder in der Grotte liegend. Im offenen Haar trägt sie einen Kranz aus weißen Rosen, oft hält sie Kreuz und Totenkopf in den Händen.
Die hl. Rosalia ist die Patronin Siziliens und gegen die Pest. Dies war auch der Grund für den statken Wallfahrtszuzug zum ehem. Servitenkloster Schönbühel (NÖ), wo sich die Nachbildung einer Rosaliengrotte befindet.
Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 172 f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 438f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 721f.
Heiligenlexikon: Rosalia
Schönbühel
Bild:
"Heil. Rosalia". Kleines Andachtsbild, 19. Jahrhundert. Gemeinfrei