Schneekugel#
Erwin Perzy stellte chirurgische Instrumente her und wollte die um 1900 übliche Beleuchtung mit "Schusterkugeln" verbessern. Das waren mit Flüssigkeit gefüllte Glaskugeln, die das Kerzenlicht reflektierten. (Ähnliche, bunte Modelle verwendete man als Effekt bei Aufbauten der "Heiligen Gräber".) Bei seinen Experimenten entdeckte er die Beigabe von Grieß in die Flüssigkeit, das erinnerte ihn an Schneeflocken. Außerdem hatte er den "Wiener Silvesterguss" zum Bleigießen erfunden. Er platzierte ein kleines Metallmodell der Mariazeller Basilika in eine "Glaskugel mit Schnee-Effekt" mit 4 cm Durchmesser. Seit den 1920er Jahren sind Schneekugeln in verschiedenen Größen im Handel. 2019 bietet der Webshop hunderte Modelle in Größen von 25 bis 120 mm, alle mit Hochquellenwasser gefüllt. Der Familienbetrieb wird von Sabine Perzy 4. Generation geführt.
Zu den Spezialaufträgen der Firma zählte eine Kugel für den früheren amerikanischen Präsidenten Bill Clinton, wobei der "Schnee" aus den bei seiner Inauguration gestreuten Konfetti und der Sockel aus echtem Silber bestand. Obwohl es ähnliche Produkte in vielen Ländern gibt, sind die "Original Wiener Schneekugeln" bevorzugte Sammlerobjekte.
In der Fabrik in Wien 17, Schumanngasse 87 gibt es ein Schneekugelmuseum.
Quelle:
Schneekugelmuseum
Bild:
Schneekugel zum Kalvarienbergmarkt. Foto: Doris Wolf
Siehe auch:
Heimatlexikon