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Wien 8 - Josefstadt #

Das Auerspergpalais auf der Lastenstraße in der Josefstadt. Wien VIII. Handkoloriertes Glasdiapositiv. Um 1920.
Das Auerspergpalais auf der Lastenstraße in der Josefstadt. Wien VIII. Handkoloriertes Glasdiapositiv. Um 1920.
© IMAGNO/Öst. Volkshochschularchiv

Im Zuge der Stadterweiterung wurde die Josefstadt 1850 mit Breitenfeld, Strozzigrund sowie Teilen von St. Ulrich, Lerchenfeld und Alservorstadt als 7. (ab 1861 - 8.) Bezirk eingemeindet, wobei sich die Grenzen zum Alsergrund mehrmals verschoben. Der 8. grenzt an den 1., 7., 9. und 16. und 17. Bezirk. 2015 hat die Josefstadt eine Fläche von 109,0 ha und 24.518 BewohnerInnen.

Die nach dem späteren Kaiser Joseph I. benannte Vorstadt erstreckte sich zwischen Florianigasse und Lerchenfelder Straße bzw. Auerspergstraße, Landesgerichtsstraße und Piaristengasse. Wie in fast allen Vorstädten, begann die kontinuierliche Besiedlung erst nach der Zweiten Türkenbelagerung. Aus der Zeit davor ist nur der Rottenhof dokumentiert, dessen Grundbesitz dann parzelliert und verbaut wurde. Nach der Schleifung der Basteien war die Josefstadt durch den Exerzier- und Paradeplatz auf dem Glacis von der Innenstadt getrennt, 1698 siedelte sich der Orden der Piaristen an. Die Piaristenkirche ging aus einer Kapelle hervor. 1716-1721 entstand die Kirche "Maria Treu" nach Plänen Johann Lukas von Hildebrandts. Die Deckenfresken malte Franz Anton Maulbertsch. Mit den seitlichen Trakten des Piaristenkollegs und des Löwenburgkonvikts bildet das Gotteshaus ein markantes Platz-Ensemble. In dessen Mitte erhebt sich eine 1713 gestiftete Immaculata-Säule. Das Theater in der Josefstadt, das älteste noch bespielte Theater Wiens, entstand 1788 als freistehendes, klassizistisches Gebäude. 1814 debütierte Ferdinand Raimund, dessen "Verschwender" später hier uraufgeführt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging von der Josefstadt die Revitalisierung des Sternsingens aus. 1946 ging der Wiener Beamte Franz Pollheimer (1900-1986) mit seinen Kindern für den Wiederaufbau des Stephansdoms und die Renovierung der Piaristenkirche sternsingen. Kostüme, die teilweise noch aus dem Carltheater stammten, fanden sich im Theaterfundus der Piaristen. Die positive Aufnahme ermutigte die Familie, sich über die Nachbarschaft hinaus zu wagen. Die Buben sangen beim Hochamt, das Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) zelebrierte und waren anschließend seine Gäste im erzbischöflichen Palais.

Quellen:
Wien in Zahlen, 2015
Helga Maria Wolf: Sehnsucht nach dem Alten Wien. Wien 2014


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