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Stohsuppe#

Stohsuppe, Foto: Friederike List

Stohsuppe oder Stoßsuppe war vor dem Geläufigwerden des Kaffees die übliche Frühstücksspeise. Sie bestand aus heißem Wasser und saurer Milch (Stoß), in die Mehl eingerührt wurde. Dazu aß man schwarzes Brot oder Erdäpfel. Zum Nachtmahl gab es die gleiche Speise. Bei den früher üblichen fünf bäuerlichen Mahlzeiten - außerdem noch Gabelfrühstück um 9 Uhr, Mittagessen um 11 Uhr und Nachmittagsjause, die besonders zur Erntezeit wichtig war - spielten Suppe und Brei eine wesentliche Rolle. Häufig löffelten alle aus einer Schüssel. 

Bis in die 1960er Jahre war die Stohsuppe im Waldviertel (Niederösterreich) eine typische Fastenspeise am Aschermittwoch, am Karfreitag und am Heiligen Abend zu Mittag. Das einfache Rezept galt als „Arme Leute Stohsuppe“, hingegen wurde sie im Gasthaus zur Hälfte mit Rahm und saurer Milch zubereitet.

Wieder modern geworden, gibt es verschiedene Varianten, etwa mit mit Rahm und Joghurt, oder dass der Kümmel mit Wasser aufgekocht wird. Als "Steirische Fastenspeise" findet sich das Rezept im Internet mit folgenden Angaben: " ¼ l Rindssuppe, ¼ l Sauerrahm, ¼ l Sauermilch, 3-4 Esslöffel Mehl, Kümmel, Salz, Pfeffer, weißer Balsamico, Schnittlauch. Suppe mit Kümmel aufkochen. Sauermilch und Sauerrahm mit dem Mehl glattrühren und in die Rindssuppe einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken."


Quellen:
Leopold Schmidt: Volkskunde von Niederösterreich. Horn 1972. Bd. 1/S. 367 f.

Bild:
Stohsuppe. Foto: Friederike List, freundlicherweise dem Austria-Forum zur Verfügung gestellt.


Siehe auch:

Stohsuppe in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015jetzt im Buch blättern