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Tinte#

Tintenverkäufer

Bis ins Biedermeier wurde Tinte aus Gallussäure und Gerbstoffen hergestellt. Von Kaiser Franz II. ( I.) (1768-1835) ist überliefert, dass er nach eigenem Rezept aus Ligusterbeeren, Essig und Zucker schwarze Tinte kochte. Bis 1848 zählte es zum Recht der Studenten, in den Regierungskanzleien Tinte, Feder und Papier zu erbetteln.

Der Dintenmann zog mit dem Ruf "Kauft Dinten!" durch die Straßen. Dunkel gekleidet und nach zeitgenössischen Schilderungen mit schwarz-blauen Flecken an den Händen und im Gesicht, trug er seine Ware in einem dreieckigen Fässchen mit Auslaufhahn zu den Kunden. Spätere Vertreter des Berufsstandes zogen einen zweirädrigen Wagen, auf dem sich Fässer für Tinte und Waschblau (zum optischen Aufhellen vergilbter Weißwäsche) befanden.


Quelle: 
Otto Krammer: Wiener Volkstypen. Wien 1983. S 10 f.

Bild:
"Dintenmannn" aus dem Brandschen Kaufruf, 1775. Gemeinfrei


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