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Zehent#

Zeh(e)nt, decimatio oder decima war eine 10-prozentige Abgabe, die zunächst der Kirche jährlich für ein landwirtschaftlich genutztes Grundstück geleistet werden musste. Die mit dem Ausbau der Pfarrorganisation um die erste Jahrtausendwende eingeführte Abgabe diente kirchlichen und karitativen Zwecken. Im ausgehenden Mittelalter wurde die Zweckbestimmung entfremdet und der Zehent zu einer Rente, die man verkaufen, verpfänden, verleihen und vererben konnte. Grundherrschaften hoben "Zehent" von mehr als 10 % ein. Nach den Produkten unterschied man den Zehent "zu Feld" und "zu Dorf" (Vieh). Im Wiener Bereich spielten Getreide- und Wein-Zehent eine Rolle. Mit der Aufhebung der Grundherrschaften (1848) endete der Zehent.


Quelle:
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Wien 1992-1997. Bd. 5 / S. 691


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