Thun-Hohenstein, Paul Graf #
* 10. 11. 1884, Prag/Böhmen (heute Praha, Tschechische Republik)
† 13. 9. 1963, Wien
Diplomat, Lyriker, Essayist, Übersetzer
Der ehemalige Diplomat entstammte einer berühmten Familie des böhmischen Feudaladels. Wie seine Mutter Christiane Gräfin Thun-Salm (1859-1935) war er mit Hugo von Hofmannsthal befreundet.
Ab 1934 lebte er in Wien. Er gilt als Verfechter alt-österreichischer Geistigkeit ("Österreichische Lebensform", 1937).
Thun-Hohensteins von Aphorismen strotzendes Büchlein bleibt eine der subtilsten und unreduzierbarsten Äußerungen über die Eigenart Österreichs. Sein Standpunkt pendelt zwischen der Naivität eines Anton Wildgans und der Trauer eines Hans Prager. Die Beschäftigung mit den aufmunternden Gedanken Hermann Bahrs hinterließ ihren Niederschlag in seinem Buch "Österreichische Lebensform" (William M. Johnston, Der Österreichische Mensch)
Werke (Auswahl)#
- Sonette, 1925
- Gedichte, 1933
- Aphorismen 1935 (Graz: Schmidt-Dengler 1936)
- Österreichische Lebensform (Brixlegg i. Tirol: Heimat-Verlag 1937 - Der erste von zehn Bänden der "Österreichischen Bücherei" (1937-1938), die von den Nazis umgehend verboten wurde)
- Wege des Lebens. Ein Querschnitt durch österreichische Traditionen (Wien: Amandus Verlag 1946)
- Herbstwanderung, 1958
Quellen#
- AEIOU
- (William M. Johnston, Der Österreichische Mensch, Wien, 2009)