100 Jahre Wildbachverbauung in Österreich#
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Mit zunehmender Ausweitung des Siedlungsraumes wurde auch das Ringen der Menschen gegen Naturgewalten immer härter. Bereits in der Antike errichteten die alten Griechen entlang des Wildbaches Kladaos Mauern, um die Stadt Olympia vor Überschwemmungen zu schützen. Auf dem Gebiet der ehemaligen österreichischen Monarchie lassen sich Schutzbauten zur Sicherung gegen Wildwässer bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Katastrophen des Jahres 1882 waren indirekte Auslöser für die Gründung der österreichischen Wildbachverbauung. Durch schwere Unwetter in der ersten Hälfte dieses Jahres wurde die Notwendigkeit einer systematischen Arbeit zum Schutz vor diesen Naturkatastrophen augenscheinlich. So wurde im Jahre 1883 im Österreichischen Parlament ein Gesetzesentwurf zur "unschädlichen Ableitung von Gebirgswässern" eingebracht und schließlich am 30. Juni verabschiedet. Durch einen Erlaß des Ackerbauministeriums vom 5. Juni 1884 trat schließlich die "k.k. forsttechnische Abteilung für Wildbachverbauung" ins Leben. Die Aufgabenbereiche der Wildbachverbauung umfassen heute zahlreiche Einzeltätigkeiten bei nahezu 5 000 Wildbächen und über 4 000 Lawinen, die in Österreich als schadbringend registriert sind. Das Markenbild zeigt die Verhinderung des Tiefenschurfes durch Sperren in einem Wildbach.