100 Jahre Achensee-Schiffahrt#
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Der Achensee ist mit 719 Hektar Fläche der größte See des Bundeslandes Tirol. Er ist über 9 km lang, ca. 1 km breit und 133 m tief. Von jeher waren im Gebirgsland Tirol, das in weiten Teilen wegen seiner hohen Gebirge eher unzugänglich war, auch die Seen für das Transportwesen genutzt worden. So auch der Aachensee, auf dem vorerst vor allem die Frachtenschiffahrt einen hohen Stellenwert hatte. Dabei wurde das Achental als Abkürzung vom Inntal aus nach Bayern bzw. in umgekehrter Richtung genutzt. Eine mehr oder weniger regelmäßige Schiffahrt ist bereits aus der Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt. Später bedeutete die Achensee-Schiffahrt auch für den Personenverkehr ein wichtiges Verkehrsmittel. Bereitete die Eisenbahn - die Inntalstrecke war 1858 fertiggestellt worden - der Frachtschiffahrt auf dem Achensee ein ziemlich jähes Ende, so nahm der Personenverkehr in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ständig zu. Der Achensee wurde als Sommerfrische und Ausflugsziel entdeckt. Mit dem zunehmenden Tourismus in diesem Gebiet hing auch der Beginn der modernen Achenseeschiffahrt zusammen. Besondere Verdienste um die Förderung des Fremdenverkehrs hat sich das Benediktinerstift Fiecht-Georgenberg, das heute noch Eigentümer des Sees ist, erworben. Neben anderen wichtigen Errungenschaften wollte das Stift mit der Einrichtung einer Dampfschiffahrt auf dem Achensee eine besondere Attraktion bieten. Der vielbeachtete Stapellauf des ersten Dampfers, der "St. Josef", auf dem Achensee erfolgte am 23. Mai 1887.