Stifte und Klöster in Österreich - Kloster Loretto/Burgenland#
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Loretto, heute ein Ortsteil der Marktgemeinde Leithaprodersdorf mit rund 270 Einwohnern, liegt am Nordabhang des Leithagebirges in der Nähe der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt. Namengebend für diesen Ort war Loretto, unweit von Ancona an der italienischen Adriaküste, wo seit Ende des 13. Jahrhunderts ein kleines Gebäude aus Sandstein und Ziegeln stand, welches zum Zentrum der Marienverehrung geworden war. In diesem italienischen Wallfahrtsort begann im 17. Jahrhundert auch die Geschichte des Klosters und des Ortes Loretto im Burgenland. Der Inhaber der Herrschaft Hornstein, Hans Rudolf von Stotzingen, hatte von einer Italienreise eine Kopie des Gnadenbildes von Loretto mitgebracht, die zunächst in seinem Schloss in Seibersdorf aufgestellt wurde. Am 8. September 1644 wurde diese Marienstatue in eine neu errichtete Nachbildung des Heiligen Hauses an der Stelle der von den Türken 1529 zerstörten Johanneskapelle in Loretto übertragen. Damit begann auch der Zustrom der Wallfahrer nach Loretto. Um die seelsorgliche Betreuung der Wallfahrer zu sichern, wurde das benachbarte Stotzing zur Pfarre erhoben und dem Orden der Serviten übergeben. Schon bald entstand neben der Lorettokapelle ein kleines Kloster. Die heutige Pfarr- und Wallfahrtskirche Zur Unbefleckten Empfängnis ist ein Barockbau des 17. und 18. Jahrhunderts zwischen dem Kreuzgang mit der Gnadenkapelle und dem Kloster.