Moderne Kunst in Österreich, 13. Wert - Baumgöttinnen von Arnulf Neuwirth#
Sonderpostmarkenserie
Die Flußlandschaft auf dem dreizehnten Wert der Sonderpostmarkenserie "Moderne Kunst in Österreich" ist sowohl eine reale als auch eine imaginäre. Auf den phantastisch-irrealen Charakter deuten zwei, Baumstrünken entwachsende oder verbundene, antike weibliche Figuren hin, die das Daphne-Motiv verkörpern. Gleichzeitig wird der genaue, auf die Arbeitstechnik gerichtete Blick wahrnehmen, daß es sich um keine gemalten, sondern collagierte Kompositionselemente handelt, deren locker und dennoch wohlorganisierte Teile verschiedene Baumarten zu einer Aulandschaft gruppiert erscheinen lassen. Konkret assoziiert der Künstler mit ihr den Bereich des Flußlaufs der Thaya in unmittelbarer Nähe seines Lebens- und Arbeitsbereichs. Arnulf Neuwirth wurde am 4. Jänner 1912 im niederösterreichischen Ort Gablitz geboren. An der Wiener Kunstakademie studierte er bei Karl Sterrer, der ihn, wie zahlreiche seiner Mitschüler, zur Beschäftigung mit ostasiatischer Landschaftsmalerei angeregt hatte. Die Wiener Akademiezeit hatte Neuwirth nach sieben Jahren 1937 abgeschlossen. Es folgten Reisen und Militärdienst im Rahmen einer Dolmetscherkompanie im Zweiten Weltkrieg. Nach Wien zurückgekehrt, wurde er Mitbegründer der Künstlergruppe "Der Kreis". Er lehrte an einer Modeschule und begann 1956 mit der Herstellung seiner ersten Collagen. Das Werk, das als Vorlage für das Markenmotiv diente, "Elysium an der Thaya", malte er zwischen 1970 und 1974.