Mozart in Wien#
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Johannes Chrysostomus Wolfgang Theophilus Mozart wurde am 27. Jänner 1756 in Salzburg geboren. Sein Vater Leopold Mozart erkannte früh die musikalische Begabung seiner Kinder. Ein Jahr später folgten erste Auftritte und Kompositionen. Leopold Mozart erwies sich als erfolgreicher Manager. Erste Konzertreisen Wolfgangs und seiner fünf Jahre älteren Schwester Nannerl wurden arrangiert, um dem Adel die talentierten Kinder zu präsentieren. Bei der mehrmonatigen Wien-Reise 1762 trat das 'Wunderkind' im Palais Collalto erstmals vor die Wiener Öffentlichkeit. Höhepunkt dieser Tournee war sicherlich der Auftritt vor Kaiserin Maria Theresia im Schloss Schönbrunn. Nach dem Konzert hüpfte Wolferl ganz ohne Scheu der Monarchin auf den Schoß, umarmte und küsste sie. Das Wunderkind, ein kleiner Mann mit gepuderter Perücke und Miniaturdegen, war Stadtgespräch. Beim zweiten Besuch der Familie Mozart in der Kaiserstadt vom September 1767 bis Jänner 1769 dirigierte Mozart erfolgreich seine 'Waisenhausmesse' und schrieb neben weiteren Symphonien seine ersten beiden Opern, das Singspiel Bastien und Bastienne und die 'Opera buffa La finta semplice'. Maria Theresia gewährte dem Zwölfjährigen eine zweistündige Audienz in der Hofburg, der musikalische Erfolg bei Hof, obwohl von C.W. Gluck protegiert, blieb aber aus. Die Familie flüchtete in dieser Zeit vor der Pockenepidemie aus Wien nach Olmütz, dennoch erkrankten Wolfgang und seine Schwester. Seine Zeit als Hofmusiker in Salzburg wurde unterbrochen durch drei Italienreisen und eine erfolgreiche Frankreichtournee, zwischendurch eine Reise nach Wien. Ab März 1781 hielt sich Mozart in Wien auf. Seine Anstellung am Salzburger Hof wurde nach einem Zerwürfnis mit dem Erzbischof aufgekündigt. Der Beginn in Wien war viel versprechend und er verfiel in fast manische Arbeitswut. 1782 konnte er den Hof mit der Oper 'Die Entführung aus dem Serail' überzeugen. Im selben Jahr heiratete Mozart Konstanze Weber. Durch die Zusammenarbeit mit Lorenzo da Ponte entstand 1784/85 die Oper 'Le Nozze di Figaro', 1787 'Don Giovanni'. Die Anstellung als kaiserlicher Kammermusikus im November 1787 brachte Mozart neben der gesellschaftlichen Anerkennung auch ein regelmäßiges Einkommen. Die letzten Lebensjahre Mozarts (1789-1791) waren zwar künstlerisch und finanziell erfolgreich, aber durch seine Verschwendungssucht und auch durch die unglückliche Hand seiner Frau im Umgang mit Geld wuchsen seine Schulden rapide an. Es entstand die letzte der Da Ponte Opern 'Cosi fan tutte'. Die Oper 'Titus', ein Auftragswerk für die Krönung Kaiser Leopolds II. in Prag, verblasste hinter dem großen Erfolg der 'Zauberflöte'. Bereits ab Spätsommer 1791 kränkelte Mozart, Anfang Dezember trat eine dramatische Verschlechterung seines Zustandes ein, die binnen weniger Tage zu seinem Tod führte. Das Requiem konnte er nicht mehr vollenden. Mozart wurde, den josephinischen Verordnungen entsprechend, in einem Schachtgrab am St.Marxer Friedhof beigesetzt. Die Stadt Wien ließ im Ehrengräberhain des Zentralfriedhofes einen Gedenkstein aufrichten.