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© Österreichische Post
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Serie Eisenbahnen - 100 Jahre Pyhrnbahn#

Sonderpostmarkenserie

Der Pyhrnpass mit einer Höhe von 945 m ist der niedrigste Übergang der Ostalpen und seit der Jungsteinzeit frequentiert. In römischer Zeit führte ein Postweg über diesen Pass. 1190 gründete Bischof Otto II. von Bamberg ein Hospiz am Pyhrn. Mit der aufkommenden Industrialisierung insbesondere der Eisenverarbeitung im Ennstal und den Sensenwerken in der Pyhrnregion dachte man schon 1866 im Linzer Landtag an eine Eisenbahnverbindung. Das Projekt wurde zugunsten der 'Kronprinz-Rudolf-Bahn' durch das Ennstal hintangestellt. Dafür gründete man 1880 die Kremstalbahngesellschaft, die aus privaten Mitteln eine Bahnverbindung von Linz über Kremsmünster nach Klaus-Steyrling errichtete. Erst Anfang 1901 wurden die gesetzlichen Grundlagen zur Verwirklichung einer Bahnlinie von Klaus nach Selzthal geschaffen, und zwar als Teil des staatlichen Projekts 'Neue Alpenbahnen', die zur Rettung des Hafens Triest geplant waren. Für die Trassierung der Strecke zog man unter Berücksichtigung geeigneter Steigungsverhältnisse die Bosruckvariante der Streckenführung über den Pyhrn vor. Am 1. Juli 1901 erfolgte der Spatenstich in Spital am Pyhrn. Gleichzeitig mit dem Tunnelbau wurden auch die zuführenden Strecken in den Jahren 1903 bis 1905 teils mit erheblichem technischen Aufwand gebaut. Katastrophale Wassereinbrüche verzögerten den Durchbruch des 4770 m langen Bosrucktunnels, dessen Eröffnung am 21. August 1906 gefeiert wurde. Am Tag vor der Eröffnung befuhr die letzte Postkutsche den Pyhrnpass. Die 104 km lange, eingleisige Strecke der Pyhrnbahn von Linz bis Selzthal diente bis heute in erster Linie dem Güterverkehr. Natürlich brachte sie auch den Tourismus in der Pyhrn-Priel-Region zum Erblühen. Die Bahn blieb dennoch ein Stiefkind, denn nach dem Zusammenbruch der Monarchie und dem Wegfall der Mährischen Region war die Nord-Südverbindung nur noch von lokaler Bedeutung. Zwischen 1963 und 1965 musste die Strecke saniert werden. Besonders der Bosrucktunnel hatte durch den Dampfbetrieb enormen Schaden genommen und war für zwei Jahre gesperrt. Erst in den Jahren 1975 bis 1977 erfolgte die Elektrifizierung der Strecke. Laufend werden auf der Pyhrnbahn Trassenverbesserungen vorgenommen. Für den Güterverkehr wurde z. B. eine neue Schleife zur Westbahn errichtet, die eine Fahrzeitverkürzung von 1,5 Stunden bringt und eine Entlastung des Bahnhofs Linz darstellt. Die Bahnstrecke hat gerade in den letzten Jahren durch den Bau der Pyhrnautobahn eine übermächtige Konkurrenz erhalten. So verlor sie auch ihren einstigen Stellenwert im Lasttransport. Obwohl die Pyhrnbahn Teil des Transeuropäischen Netzes ist, hat ihr weiterer Ausbau nicht erste Priorität.