Jagd und Umwelt - Rehwild#
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Das Rehwild ist die kleinste und häufigste Hirschart in Europa. Im Tiefland wie im Hochgebirge, auch im Norden Skandinaviens und im Osten bis nach Sibirien ist das Reh anzutreffen. Die Mosaikstruktur unserer Landschaft, gemischte land- und forstwirtschaftliche Flächen, bietet dem Rehwild günstigen Lebensraum. Vom Körperbau her kann es besonders gut unterholzreiche Waldrandzonen nützen. Als ausgesprochener Kulturfolger kommt das Reh bis in die Nähe menschlicher Siedlungen. Charakteristisch für das Rehwild, das zur Ordnung der Paarhufer zählt, sind die hohen Läufe mit schmalen, scharfrandigen Schalen. Das Fell (die "Decke") ist im Sommer rotbraun und im Winter graubraun mit einem weißen Fleck am Hinterende, der von den Jägern .Spiegel. genannt wird. Dieser dient zur Orientierung für die Jungtiere (Kitze) und dem nachfolgenden Rudel im Falle einer Flucht. Rehe sind eigentlich farbenblind, registrieren aber Bewegungen sehr genau. Sie riechen und hören sehr gut. Nur der Bock ist ein Gehörnträger. Als Wiederkäuer ist das Reh ein reiner Pflanzenfresser, es bevorzugt nährstoff- und energiereiche Pflanzenteile, wie Kräuter, Gräser, Blätter, Triebe und Knospen. Zur Futteraufnahme wird besonders die Dämmerungszeit in der Früh und am Abend genützt. Der Anspruch an die Nahrungsqualität führt jedoch bei starker Populationsdichte des Rehwildes zu hoher Verbissbelastung an der Vegetation und damit zu Schäden in Land- und Forstwirtschaft. Die Zeit der Fortpflanzung beim Rehwild liegt in den Monaten Juli-August und wird auch Blatt- oder Brunftzeit genannt. Nach der Befruchtung tritt eine 4-monatige Keimruhe ein, erst im Dezember entwickelt sich die befruchtete Eizelle weiter. Nach rund 22 Wochen, das ist gegen Ende Mai, setzt die Rehgeiß meist zwei Kitze. In den ersten Lebenstagen besucht das Muttertier die Kitze nur zum Säugen, um keine Beutegreifer auf die Spur der Jungtiere zu locken, die in ihrem weiß gefleckten Fell gut getarnt und reglos im Gras liegen. Erst nach 2-4 Wochen sind die Kitze fähig, vor Feinden wie Fuchs und Dachs oder aber vor Gefahren wie Mähmaschinen zu flüchten. Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse für Jagd, Sport, Waffen, Fischerei und Allrad, der JASPOWA, können sich interessierte Besucher während der vier Messetage über alle Neuerungen rund um die Jagd, die Fischerei, den Schießsport und die Fortbewegung "off-road" informieren. Diese Leistungsschau des heimischen Jagdwesens ist nicht nur für Jägerinnen und Jäger höchst interessant, sondern bringt auch Nichtjägern die jagdliche Nutzung der heimischen Wildtiere in ihren Lebensräumen näher.