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150. Geburtstag von Wilhelm Kienzl#

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Am 17. Jänner 2007 jährt sich der 150. Geburtstag des österreichischen Komponisten, Kapellmeisters und Schriftstellers Wilhelm Kienzl. Er wurde 1857 in Waizenkirchen, Oberösterreich geboren. Sein Vater übersiedelte mit seiner Familie nach Graz und wurde später auch Bürgermeister der Stadt. Nach einer Ausbildung in Violine und Klavier absolvierte Wilhelm Kienzl ab 1874 Musikstudien in Wien bei Wilhelm Mayer R.my, Eduard Hanslik und Friedrich von Hausegger, danach in Prag bei Josef Krecji, weiters in Leipzig und kurz bei Franz List in Weimar. Bei Besuchen der Bayreuther Festspiele lernte der Student die Musik Richard Wagners kennen, deren Bewunderer er ein Leben lang blieb. Nach dem Studienabschluss reiste Wilhelm Kienzl als Pianist und Dirigent durch ganz Europa. 1883 wurde er Direktor der Deutschen Oper in Amsterdam, kehrte aber bald nach Graz zurück und übernahm die Leitung des Steiermärkischen Musikvereines. 1894 schrieb Wilhelm Kienzl seine berühmteste Oper "Der Evangelimann". Die Oper wurde an der Berliner Hofoper 1895 uraufgeführt. Die Geschichte der Liebes- und Brandtragödie entnahm der Komponist den Wiener Sittenbildern "Aus den Papieren eines Polizeicommissärs" des Wiener Polizeijuristen und Schriftstellers Dr. Leopold Florian Meißner, der darin eine sich um 1812 im Hellerhof bei Paudorf am Fuß des Stiftes Göttweig zugetragene Begebenheit publiziert hatte. Die Handlung der Oper findet daher im "Marktflecken St. Othmar, wo es Kirche und Kloster" gab, statt. Der Musikhistoriker Viktor Redtenbacher vermutet hinter der Hauptgestalt der Oper, Mathias Freudhofer, den späteren Göttweiger Abt Engelbert Schwertfeger. Weder mit .Don Quixote. noch mit "Der Kuhreigen" konnte Wilhelm Kienzl an den Erfolg der populären Oper "Der Evangelimann" anschließen, die weltweit über 3500 Aufführungen erlebte. Ein Jahr zuvor gab es eine konzertante Aufführung am Originalschauplatz im Hellerhof, wo die Marktgemeinde Paudorf seit 2002 ein "Wilhelm Kienzl Museum" eingerichtet hat. Neben Engelbert Humperdinck und Siegfried Wagner gilt Wilhelm Kienzl als der Opernschöpfer in der romantischen Wagner-Nachfolge. Beachtung findet auch sein umfangreiches Liedschaffen. Kienzl komponierte 1920 die erste Bundeshymne der Ersten Republik zu einem von Dr. Karl Renner geschriebenen Gedicht "Deutschösterreich, du herrliches Land". Unter dem Eindruck der modernen Musikströmungen schrieb der Komponist in seinen späten, von Krankheit gezeichneten Jahren keine großen Werke mehr. Er starb am 3. Oktober 1941 in Wien.