Serie Eisenbahnen - Bregenzerwaldbahn Reihe U#
Sonderpostmarkenserie
Die Bregenzerwaldbahn - eine für Österreich typische Schmalspurbahn in der Spurweite von 760 mm - erschloss das einstmals aus dem Rheintal nur über Saumpfade erreichbare Gebiet des Bregenzer Waldes. Von der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz führte die Strecke 19 km lang durch das wildromantische Engtal der Bregenzer Ache und erreichte Egg, den größten Ort des Bregenzerwaldes. Danach führte die Trasse weiter nach Andelsbuch durch den Bersbucher Wald bis zur Endstation in Bezau. Die Gesamtlänge der Bahnstrecke betrug 35,4 km. Heute werden von den Zügen der Museumsbahn nur mehr 6,1 km auf der Strecke Bezau . Bersbuch im "Rhythmus der alten Zeit" befahren. Von der urspünglichen Idee einer Pferdeeisenbahn bis zur Museumsbahn liegen 100 Jahre. Von Ansuchen zur Bewilligung einer Schmalspurbahn bis zum ersten Spatenstich vergingen fast zehn Jahre. Nach nur zwei Jahren Bauzeit konnte die Stecke trotz Zerstörungen durch Hochwasser und Konkurs der Baufirma am 15. September 1902 eröffnet werden. Dampfloks der Baureihe U befuhren die Strecke. 1937 lösten diesel-elektrische Gepäcktriebwagen der Reihe 2041/s (heute 2091) die alten Dampfrösser nach und nach ab. Zu Beginn der 1960er Jahren kamen vier Dieselloks der Reihe 2095 und eine Verschublok der Reihe 2092 zum Einsatz und sicherten den Bahnbetrieb bis 1980. Der Anfang vom Ende der Bregenzerwaldbahn wurde durch eine Naturkatastrophe herbeigeführt. Ein riesiger Felssturz verlegte am 14. Juli 1980 die Bahnstrecke bei Kennelbach. Danach konnten nur mehr Teilstrecken befahren werden. Nach einer weiteren Hangrutschung wurde die Bahn 1983 stillgelegt. Am 29. Jänner 1985 gab es dann das offizielle Aus. Damit das "Wälderbähnle" nicht in Vergessenheit gerät, wurde im November 1985 der Verein "Bregenzerwaldbahn-Museumsbahn" gegründet. Nach sieben Jahren Betriebsruhe und großen Anstrengungen des Vereins konnte ein 5km langes Stück von Bezau bis nahe dem Bahnhof Schwarzenberg befahrbar gemacht werden. Zum Jubiläum "85 Jahre Bregenzerwaldbahn" gab es erste Publikumsfahrten mit der Diesellok "Hilde". Der Verein erwarb 1992 die Original-Wälderbahnlok U25, ließ Waggons nachbauen, erweiterte nach und nach den Fahrzeugpark und erreichte auch eine Verlängerung der Strecke bis zum Bahnhof Bersbuch. Der Einsturz der Bahnbrücke über die Bregenzer Ache nach dem Hochwasser im Mai 1999 hatte die Existenz des Vereins dramatisch bedroht. Die neu errichtete, 69m lange Sporeneggbrücke ist nun das Wahrzeichen der Museumsbahn. Tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden jährlich sichern den Fahrbetrieb. Die Publikumsfahrten erfreuen sich großer Beliebtheit, über 40.000 Fahrgäste pro Jahr machen die zwar kürzeste Museumsbahn in Österreich zur erfolgreichsten.