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Briefmarke, Prinz Eugen
© Österreichische Post

Simon Wiesenthal - Gemeinschaftsausgabe mit Israel#

Sonderpostmarke

Das Motiv der vorliegenden Sondermarke, einer Gemeinschaftsausgabe von Israel und Österreich, zeigt ein Porträt von Simon Wiesenthal, umrahmt von einem Davidstern, dessen Form in einem speziellen Laserdruckverfahren aufgebracht wurde. Die Textelemente auf dem Wertzeichen sind sowohl in Deutsch als auch in Hebräisch angeführt, und auf der Allonge unterhalb des Kleinbogens stehen die Worte „Recht, nicht Rache“ – der deutsche Titel eines mehrfach preisgekrönten Spielfilms aus dem Jahr 1989, der das Leben von Simon Wiesenthal zum Inhalt hat.

Zur Person: Simon Wiesenthal (1908 – 2005) war ein österreichischer Architekt, Publizist und Schriftsteller jüdischen Glaubens. Nach seiner Befreiung aus dem KZ Mauthausen im Mai 1945 machte er ein Thema zu seiner zentralen Lebensaufgabe: die Suche nach Gerechtigkeit für Millionen unschuldig ermordeter Menschen. Als Zeitzeuge des Holocaust forschte er weltweit Tätern aus der Zeit des Nationalsozialismus nach, um sie einem gerechten juristischen Verfahren zuzuführen. Er gründete das „Jüdische Historische Dokumentationszentrum“ in Linz und später das „Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes“ in Wien. Wiesenthal verstand sich jedoch nicht als „Nazi-Jäger“, wie er immer wieder betonte, sondern vielmehr als Rechercheur, der jene zur Verantwortung ziehen wollte, die an der „Endlösung der Judenfrage“ mitgewirkt hatten. In seiner Tätigkeit sah er die Pflichterfüllung, vor dem Vergessen der Shoa zu warnen, die „nicht mit Massenmord und Gaskammern begonnen hat, sondern mit der Demontage von Demokratie und Menschenrechten“ – seine internationale Vortragstätigkeit stand daher stets unter der Maxime „Aufklärung ist Abwehr“. Als Autor zahlreicher Bücher hinterließ Wiesenthal ein mahnendes Vermächtnis für die nachfolgenden Generationen. 1977 wurde das nach ihm benannte Simon Wiesenthal Center in Los Angeles gegründet. Ziel des Zentrums war und ist es bis heute, flüchtige Kriegsverbrecher zu verfolgen; in den folgenden Jahren wurden weitere Institute in New York, Miami, Toronto, Jerusalem, Paris und Buenos Aires gegründet. Im Alter von 96 Jahren verstarb Simon Wiesenthal am 20. September 2005 in Wien, sein letzter Wille war es jedoch, in Israel begraben zu werden. Am 23. September 2005 wurde er in Herzlija-Pituach im Beisein von österreichischen und israelischen Regierungsvertretern beigesetzt. Simon Wiesenthal wurde mit zahllosen internationalen Ehrungen ausgezeichnet und erhielt insgesamt 18 Ehrendoktorate von Universitäten auf der ganzen Welt.

Der Davidstern, das zweite zentrale Motiv auf der Marke, gilt als Symbol des Judentums und des Volkes Israel. Die beiden ineinander verwobenen gleichseitigen Dreiecke interpretieren die Beziehung zwischen Mensch und Gott. Darüber hinaus stehen die sechs außen liegenden Dreiecke für die Schöpfungstage, das große Sechseck in der Mitte stellt den siebenten Tag, den Ruhetag, dar.