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Briefmarke,Wiener Staatsoper - Medea
© Österreichische Post

Wiener Staatsoper - Medea#

Sonderpostmarkenserie

Wenn am 28. Februar 2010 Aribert Reimanns Oper „Medea“ ihre mit Spannung erwartete Premiere in der Wiener Staatsoper feiert, so wird dieses musikalische Ereignis wieder mit einer eigenen Sondermarke der Österreichischen Post AG philatelistisch begleitet. Das kunstvolle Motiv der Marke zeigt das ausdrucksstarke Bühnenbild, geschaffen von Marco Arturo Marelli.

Marelli, in Zürich geboren, war zunächst Assistent in Wien, Salzburg und an der Hamburgischen Staatsoper, ehe er 1981 in Mainz mit der Inszenierung der „Zauberflöte“ als Regisseur debütierte. Es folgten Aufträge an der Wiener Staatsoper, der Dresdner Semperoper, der Opéra de Paris, dem Royal Opera House Covent Garden und den Opernhäusern in Tokyo, Helsinki, Zürich, Madrid und Barcelona. Neben Opern des Barock und des 19. Jahrhunderts hat er sich in den letzten Jahren als Regisseur zeitgenössischer Werke einen großen Namen gemacht.

Medea ist eine bekannte Frauengestalt der griechischen Mythologie. Die älteste erhaltene Quelle ist das Medea-Drama des Euripides, dieses freilich ermöglicht jedoch Vermutungen über noch deutlich frühere Fassungen des Stoffes. So wird in einigen neueren Theorien behauptet, in den älteren Versionen des Mythos sei Medea zumeist als selbstbewusste und zauberkundige Frau dargestellt worden, erst Euripides habe den Mythos umgestaltet; eindeutige Belege gibt es dafür aber nicht. Der hinlänglich bekannte Inhalt – Medea rächt sich aus Eifersucht durch die Ermordung ihrer gemeinsamen Kinder an ihrem untreuen Ehemann Jason – wurde sowohl in der Musik als auch in der Literatur immer wieder neu rezipiert. Lucius Annaeus Seneca, Pierre Corneille, Franz Grillparzer und Christa Wolf, um nur einige zu nennen, nahmen sich in jeweils zeitgemäßer Weise des Medea-Stoffes an und interpretierten den Mythos auf unterschiedlichste Art. Aribert Reimann, zweifellos einer der bedeutendsten und gefragtesten Komponisten der Gegenwart, Schöpfer zahlreicher erfolgreicher Musiktheaterwerke, schuf nun für die Wiener Staatsoper, der Grillparzer’schen Version folgend, seinen eigenen Zugang zu Medea. Die Premiere im „Haus am Ring“ wird daher von der internationalen Opernwelt mit großer Aufmerksamkeit beobachtet.

Apropos „Haus am Ring“: Weil sich das alte Operntheater nächst dem Kärntnertore für die meisten Opern des 19. Jahrhunderts seinerzeit als zu klein erwies, wurde einst beschlossen, im Zuge des Ausbaus der Wiener Ringstraße an diesem neuen Prachtboulevard ein neues, größeres Opernhaus zu errichten. Als Architekten beauftragte man dafür Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg. Am 25. Mai 1869 wurde die neue Wiener Staatsoper schließlich mit Mozarts „Don Giovanni“ glanzvoll eröffnet. Reimanns „Medea“ reiht sich nun in eine lange Liste denkwürdiger Opernpremieren in Wien.


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