Eisenbahnen - 120 Jahre Erzbergbahn#
Sonderpostmarkenserie
Die Erzbergbahn, die heuer ihr 120-jähriges Bestandsjubiläum feiert, ist eine Eisenbahnstrecke in der Steiermark, die die Südbahn mit der Rudolfsbahn verbindet und über den 1200 Meter hohen Präbichl führt. Bis 1978 wurde ihr mittlerer Abschnitt als Zahnradbahn betrieben. Reguläre Transporte finden heute nur noch als Güterverkehr zwischen Leoben und Trofaiach sowie Eisenerz-Krumpental und Hieflau statt, die Bergstrecke hingegen dient als attraktive Museumsbahn. In ihren Anfängen entstand die Bahnlinie zunächst in Form von zwei Stichlinien, und zwar von Leoben nach Vordernberg und später von Hieflau nach Eisenerz. Im Jahre 1881 ging die so genannte „Innerberger Hauptgewerkschaft“ in der Österreichischen Alpine Montangesellschaft auf und 1888 wurde mit Planung und Bau des Abschnitts über den Präbichl begonnen. Am 10. Oktober wurde die entsprechende Konzession erteilt, ausgeführt wurde der Bau schließlich von der „Localbahn Eisenerz-Vordernberg“. Am 25. Mai 1891 konnte die Bahnstrecke von Vordernberg auf die Passhöhe eröffnet werden – allerdings war ein Befahren nur bis zur Hälfte möglich, da der Wasservorrat für die Dampfmaschine nicht weiter reichte. Erst als im Juni desselben Jahres der Wasserkran bei der Haltestelle „Glaslbremse“ fertig gestellt wurde, war die Weiterfahrt zum Bahnhof Präbichl möglich. Am 18. August wurde auch das nördliche Teilstück nach Eisenerz in Betrieb genommen; am 15. September 1891 erfolgte schließlich die feierliche Eröffnung – vorläufig jedoch nur für den Güterverkehr; der Personenverkehr wurde erst im darauf folgenden Sommer aufgenommen.
Ab dem Jahr 1971 wurde der Zahnradbetrieb Schritt für Schritt auf einen reinen Adhäsionsbetrieb mit Schienenbussen und Dieselloks umgestellt. Dieses Unterfangen erlebte einen Rückschlag, nachdem im November 1976 die Lokomotive eines Zuges außer Kontrolle geriet, entgleiste und über eine Böschung stürzte. Dennoch wurde die Umstellung vorangetrieben, und am 30. September 1978 fand die letzte Dampfzugfahrt statt.
Die Erzbergbahn und speziell der Abschnitt über den Präbichl wurde einst mit dem vorrangigen Ziel gebaut, das Eisenerz möglichst einfach zur Verhüttung nach Leoben-Donawitz bzw. nach Linz zu bringen. Später kamen selbstverständlich auch touristische Interessen dazu, da sich das Gebiet um den Präbichl mehr und mehr als Erholungsgebiet etablierte. Durch die Verdrängung des Personentransports auf die parallel verlaufende Straße und durch den technisch weniger aufwändigen Erztransport über Selzthal verlor die Bahnlinie ab den Achtzigerjahren freilich zusehends an Bedeutung. Von besonderer Sehenswürdigkeit ist heute nur noch die eingangs erwähnte Museumsbahn, die vom „Verein Erzbergbahn“ mit liebevollem Aufwand berieben wird.