150 Jahre Alpenverein#
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Vereinszweck war "die Kenntnis von den Alpen zu verbreiten, die Liebe zu ihnen zu fördern und ihre Bereisung zu erleichtern". Als Mittel dazu dienten Vorträge und Publikationen. Das wissenschaftliche Selbstverständnis und die zentralistische Organisation erfüllten in den Augen vieler Mitglieder den Zweck des Vereins jedoch nicht im ausreichenden Maß. Sie wollten vielmehr praktische Tätigkeiten, wie sie zum Beispiel der seinerzeitige Ötztaler Pfarrkurat, ein gewisser Franz Senn, bereits damals verwirklichte. Senn schwebte eine Partnerschaft von Erholung suchenden Städtern und den Bergbewohnern vor. Wege und Unterkunftshütten, ausgebildete Bergführer sowie Karten und Führer sollten dazu dienen.
Nach wechselvollen und überaus turbulenten Jahren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in denen es oftmals zu politisch unsauberen Entscheidungen innerhalb des Vereins kam, begann nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein schwieriger Weg zur Klärung der rechtlichen Verhältnisse des Alpenvereins. Der Weiterbestand musste erst vor dem Verfassungsgerichtshof durchgesetzt werden. Die Sektionen wurden teilweise in ihrem Bestand anerkannt, teilweise mussten sie sich neu bilden. 1951 nahm der Alpenverein schließlich wieder die alte Bezeichnung „Österreichischer Alpenverein“ an. Mit der Normalisierung der Lebensumstände und dem wirtschaftlichen Aufschwung nahmen auch die Aktivitäten und Mitgliederzahlen des Vereins wieder deutlich zu. Die Menschen richteten wieder mehr Aufmerksamkeit auf Urlaub und Freizeit. In den 1980er Jahren setzten mehrere neue Entwicklungen ein. Die Umweltbewegung führte zu einer Aufwertung des Naturschutzes im Alpenverein. Er konnte als größter Grundbesitzer die Realisierung des Nationalparks Hohe Tauern durchsetzen, der Jugend wurden erstmals Umweltbaustellen angeboten, und die konsequente Ausbildung von Sektionsfunktionären zeigte positive Wirkungen. Gleichzeitig wurde das sportliche Geschehen am Berg zunehmend bunter, es entstanden neue sportliche Trends. Für den Alpenverein am bedeutendsten war die Entwicklung des Sportkletterns an natürlichen Felsen und an Kunstwänden. Seit Anfang der 1990er Jahre stieg die Mitgliederzahl auch aufgrund neuer Dienstleistungen rasant an. Die breite Begeisterung für gesundheitsbewusste Bewegung in der Natur stärkte freilich auch die Bedeutung von Hütten und Wegen. Heute ist der OeAV der größte alpine Verein, der sich als Interessensvertretung aller Bergsportler Österreichs sieht. Seine wichtigsten Aufgaben liegen in der Förderung und Ausübung alpiner Tätigkeiten wie Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skitouren und vieler Trendsportarten in den Bergen und der dazu notwendigen Ausbildung von Fachleuten. 22.000 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen mit ihrem Engagement für die Bereitstellung eines vielfältigen Angebots.