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Briefmarke, Nestroy
© Österreichische Post

Johann Nepomuk Nestroy (1801 – 1862)#

Sonderpostmarle#

Der österreichische Schriftsteller, Schauspieler, Sänger, Dramatiker und Satiriker Johann Nepomuk Nestroy (1801 – 1862) war zweifellos einer der bedeutendsten Vertreter der Altwiener Volkskomödie. Das Motiv der zum 150. Todestag erscheinenden Sondermarke ziert eine aus dem Jahre 1857 stammende Lithographie von Melchior Fritsch, welche Nestroy als Willibald in seiner Burleske „Die schlimmen Buben in der Schule“ zeigt. Darüber hinaus ist das Zitat „Die Welt is die wahre Schule, denn da lernt man Alles von selbst“ aus ebendiesem Werk nach Nestroys transkribierter Original-Handschrift auf der Marke wiedergegeben. Zur Person: Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy, so sein vollständiger Name, wurde als Sohn eines Hof- und Gerichtsadvokaten am 7. Dezember 1801 in Wien geboren. Nach der Matura begann er 1817 an der Wiener Universität Philosophie zu studieren, 1820 wechselte er für zwei Semester an die juristische Fakultät. Während dieser Zeit hatte er seine ersten Auftritte als Sänger und Schauspieler auf Laienbühnen, bald danach brach er sein Studium ab und widmete sich ganz der Bühnenkunst. Nach verschiedenen Engagements in Brünn, Pressburg und Graz kehrte er 1831 nach Wien zurück, wo er bis 1839 am Theater an der Wien spielte. Es folgten Auftritte am Leopoldstädter Theater, das später in Carl-Theater umbenannt wurde, ehe er 1854 ebendiese Spielstätte pachtete und als Direktor leitete. Im Jahre 1860 gab er diese Tätigkeit wieder auf und übersiedelte erneut nach Graz. Nestroys erster großer literarischer Erfolg – insgesamt verfasste er mehr als 80 Theaterstücke – war die phantastische Komödie „Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt”, eine „Zauberposse mit Gesang”, wie es im Untertitel heißt. Viele weitere bekannte Werke wie „Zu ebener Erde und erster Stock“, „Der Talisman“, „Freiheit in Krähwinkel“, „Frühere Verhältnisse“ und natürlich „Einen Jux will er sich machen“ erfreuen sich bis heute größter Beliebtheit und gehören zum klassischen Repertoire zahlreicher wichtiger Schauspielhäuser im gesamten deutschen Sprachraum. Wohl durch seine schauspielerische Erfahrung und sein Talent war Nestroy auch ein Meister des Extemporierens. Diese spontane improvisierte Sprechhaltung, mitten in der Aufführung, war der seinerzeitigen Zensur stets ein Dorn im Auge, denn auf diese Weise verschaffte er sich publikumswirksames Gehör für seine gesellschaftskritischen Inhalte. Am 25. Mai 1862 starb Nestroy im Alter von 61 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in Graz. In seinem literarischen Werk lebt er freilich bis heute weiter.


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