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Briefmarke, Stockerau
© Österreichische Post

1000 Jahre Stockerau#

Sonderpostmarke#

Die erste urkundliche Erwähnung von Stockerau geht zurück auf das Jahr 1012, und zwar im Zusammenhang mit dem Heiligen Koloman – als „Stoccaerouwe“. Koloman war ein irischer Wandermönch, der von den Stockerauern getötet wurde, da sie seine Sprache nicht verstanden und ihn für einen Spion gehalten hatten. Als der morsche Baum, an dem er erhängt wurde, wieder zu sprießen begann, und als sein Grab bei einer Überschwemmung wie durch ein Wunder verschont blieb, war man davon überzeugt, dass man es mit jemandem zu tun hatte, der ganz offensichtlich in Gottes Gnade stand. Jener Holunderstrauch, an dem Koloman angeblich erhängt wurde, wächst heute noch an der Rückwand des Klosters der Steyler Missionsschwestern St. Koloman, des so genannten „Klösterls“. Am 5. April 1465 erhielt Stockerau von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht verliehen. 1514 bekam die Marktgemeinde von Maximilian I. Wappen und Siegel als Zeichen besonderer kaiserlicher Gunst. Das Wappen zeigt auf rotweiß- rotem Hintergrund einen jungen Baum, der aus einem morschen Baumstumpf herauswächst – eine Erinnerung an den Heiligen Koloman, aber auch an die „Stocker“ als Gründer von Stockerau. Zwischen 1722 und 1726 erfolgte der Bau des 88 Meter hohen Kirchturms, 1738 bis 1740 entstand das örtliche Rathaus. Einer der berühmtesten Söhne des Ortes, der Dichter Nikolaus Lenau, lebte von 1818 bis 1822 in Stockerau und begann hier, seine ersten Verse zu schreiben. 1841 wurde die dritte Bahnlinie Österreichs von Wien-Jedlesee nach Stockerau eröffnet; auf dieser Linie verkehren übrigens auch heute noch die Schnellbahnzüge nach Wien. Durch die Errichtung dieser Eisenbahnstrecke konnte sich die lokale Industrie freilich stark entwickeln, und in der Folge gründeten zahlreiche Unternehmen ihre Fabriken in der Gegend – unter anderem für Textilien, Seifen, Parfums, Nahrungsmittel, Leder, Chemie und Maschinen. Am 29. August 1893 wurde Stockerau von Kaiser Franz Joseph I. schließlich zur Stadt erhoben. Etwa ein Jahrhundert später, 1994, wurde die Stockerauer Au zum Naturschutzgebiet erklärt, 2006 trat Stockerau dem Regionalentwicklungsverein „10 vor Wien“ bei. Heute ist Stockerau mit mehr als 15.000 Einwohnern die größte Stadt im Weinviertel; sie liegt 25 Kilometer nordwestlich von Wien am Nordrand des Tullner Beckens. Mehrere Schulen, zahlreiche moderne Kultur- und Sporteinrichtungen sowie eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten machen das Städtchen zu einem attraktiven Wohnort. Das Motiv der Marke zeigt das Wahrzeichen von Stockerau, den oben erwähnten Kirchturm aus dem frühen 18. Jahrhundert, in einem zarten Aquarell der niederösterreichischen Malerin Ingrid Schuster



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