Weihnachten 2013 - Joos van Cleve#
Geburt Christi#
Sonderpostmarke #
Die vorliegende Weihnachts-Rollenmarke, die durch ihre außergewöhnliche Form, einem eleganten dreiteiligen Rundbogen, besticht, zeigt in ihrem Motiv Joos van Cleves imposantes Gemälde „Geburt Christi“, dessen Original aus der wertvollen Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien stammt.
Zur Person: Joos van Cleve, eigentlich Joos van der Beke (1485–1540), war ein niederländischer Maler, der im zweiten und dritten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts die führende Atelierwerkstatt Antwerpens unterhielt. Der „Leonardo des Nordens“, wie er in der Kunstwelt gerne genannt wird, erfuhr seine Ausbildung bei Jan Joest in Kalkar am Niederrhein. 1511 als Meister in die Antwerpener Gilde aufgenommen, schuf van Cleve zahlreiche Triptychen und Madonnenbilder, deren Stil der flämischen Schule entsprach. Dabei haben seine Werke stets eines gemeinsam: Sie zeichnen sich durch ihre friedliche Atmosphäre jenseits jeder Spannung aus. Die grandiosen Gemälde seines vielschichtigen OEuvres werden von internationalen Experten als „sanft und harmonisch wie die Werke seines Vorbilds Leonardo di Vincis, detailreich wie die Arbeiten der großen niederländischen Meister und als beispiellos farblich brillant“ beschrieben. Joos van Cleves Hauptwerke sind zwei Altäre mit der Darstellung des Marientodes (heute in Köln und München beheimatet), die zuvor als Werke des „Meisters des Marienlebens“ bezeichnet wurden.
Einst fanden die Werke des ausgesprochen produktiven Ausnahmekünstlers ihren Weg in die namhaftesten europäischen Kaufmanns-, Königs- und Kirchenhäuser nach Köln, Genua und Danzig bis nach Madeira; heute freilich begeistern seine Bilder die Besucher der bedeutendsten Museen der Welt – vom Musée du Louvre in Paris über die National Gallery in London und das Museo del Prado in Madrid bis zum Metropolitan Museum of Arts in New York und dem eingangs erwähnten Kunsthistorischen Museum in Wien. Fest steht: Joos van Cleves Kunst vereint die Emotionalität der italienischen Renaissance mit der Präzision und Klarheit der niederländischen Schule. Ohne Zweifel wurde die Entwicklung der nordeuropäischen Malerei von ihm entscheidend mitgeprägt, und zwar von der überaus einfallsreichen Kreativität einerseits und von den Ideen zur seinerzeit innovativen Werkstattführung andererseits. Sein künstlerisches Vermächtnis ist ausnahmslos fragil auf empfindlichem Eichenholz verewigt – weil Joos van Cleve aber sowohl über das entsprechende Können als auch über die nötigen Mittel verfügte, für seine Gemälde kostbare Farbpigmente zu verwenden, sind die erhalten gebliebenen Meisterwerke auch heute noch von einer funkelnd-originären Farbqualität, die ihresgleichen sucht.