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unbekannter Gast

Eric Pleskow#

Sondermarke#

Briefmarke, Eric Pleskow
© Österreichische Post

Für viele Menschen ist er ein Unbekannter, wohl aber nicht die Filme, die unter seiner Leitung entstanden: „Der mit dem Wolf tanzt“, „Das Schweigen der Lämmer“, „Platoon“ oder „Einer flog über das Kuckucksnest“ sind nur einige wenige davon. Die neue Sondermarke der Serie „Österreicher in Hollywood“ ist dem Filmproduzenten Eric Pleskow gewidmet, der Hollywood in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich mitgestaltete. Erich Pleskow wurde am 24. April 1924 geboren und verbrachte seine Kindheit im 9. Wiener Gemeindebezirk. Nur wenige Tage vor Kriegsausbruch gelang der jüdischen Kaufmannsfamilie die Flucht in die USA. Dort kam Pleskow erstmalig mit dem Film in Berührung. 1943 wurde er zum Militärdienst berufen, nach Kriegsende versetzte man ihn nach Deutschland, wo er als Filmoffizier einerseits für den Wiederaufbau der Bavaria Studios und andererseits für die Entnazifizierung der deutschen Filmschaffenden zuständig war. Er avancierte zum europäischen Verleihchef der United Artists Pictures und arrangierte Koproduktionen mit Filmgrößen wie Federico Fellini, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini oder Bernardo Bertolucci. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten wurde er im Jahr 1973 zum Präsidenten der Filmgesellschaft ernannt. Unter seiner Leitung konnte United Artists insgesamt zehn Oscars in der Kategorie „Bester Film“ gewinnen – unter anderem für „Das Appartement“, „Der Stadtneurotiker“ und „Rocky“. Als 1978 United Artists von einem Finanzunternehmen übernommen wurde, verließ Pleskow das Filmstudio und gründete mit zwei Mitarbeitern die Firma „Orion Pictures“, die er bis 1992 nicht minder erfolgreich leitete: Filme wie „Amadeus“, „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Terminator“ lockten Millionen Zuseher in die Kinos. Eric Pleskow war stets bereit, Neues zu probieren und altbewährte Wege zu verlassen – die Liebe zum Film stand bei seinen Entscheidungen immer im Vordergrund. Genau das war auch sein Erfolgsrezept: Er überzeugte United Artists im Jahr 1972 von Bertoluccis „Der letzte Tango in Paris“, der zu einem skandalträchtigen Kassenschlager wurde. Er verhalf dem tschechischen Regisseur Miloš Forman mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ zu seinem Durchbruch in Hollywood, er machte Anthony Hopkins, Silvester Stallone und viele andere zu weltberühmten Stars. Heute lebt Eric Pleskow, der sich nie gerne in Hollywood aufhielt, in Connecticut. Jedes Jahr besucht er seine Heimatstadt Wien, dort ist er Teil der Jury des Österreichischen Filmfonds und seit 1998 Präsident der Viennale.


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