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Briefmarke, 175 Jahre Briefmarke - „One Penny Black“
© Österreichische Post

175 Jahre Briefmarke - „One Penny Black“#

Sondermarke#

Am 6. Mai 1840 wurde sie herausgegeben – die „One Penny Black“, die erste Briefmarke der Welt. Doch wie so oft bei bahnbrechenden Entwicklungen sind ihre Wegbereiter nicht minder bedeutend – auch wenn sie meist viel schneller in Vergessenheit geraten. Die „One Penny Black“ gehört heute zu den bekanntesten Briefmarken und ist ein begehrtes Sammlerstück. Zu ihrem 175. Geburtstag bringt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus.

Bereits in der Antike wurden erste Poststellen errichtet und die Schriftstücke per Schiff oder Pferd verschickt. Über die nächsten Jahrhunderte war es üblich, dass das Porto vom Empfänger eingehoben wurde – ein System, das den Briefverkehr nur liquiden Bürgern ermöglichte und das einigen Erneuerungsversuchen, die lange vor der „One Penny Black“ unternommen wurden, vehement widerstand. So entwickelte etwa Jean-Jacques Renouard de Villayer von der Pariser Stadtpost 1653 einen Gebührenstreifen aus Papier, der an einen Brief angebunden oder angeheftet werden konnte. Um 1680 führten William Dockwra und Robert Murray von der „London Penny Post“ einen Einheitspreis für die Stadtpost ein, der mittels Stempelfreimachung, den „triangular postmarks“, entrichtet wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts organisierten mehrere Städte Europas ihre Post mit vom Empfänger entrichteten Stadtkuverts.

Die Erfindung der Briefmarke wird heute vor allem drei Herren zugeschrieben: Der schottische Zeitungsverleger und Druckereibesitzer James Chalmers (1782–1853) entwickelte bereits 1834 kleine, gummierte Papierstreifen mit Nominalen, reichte aber seine Entwürfe erst vier Jahre später ein und fand trotz seiner maßgeblichen Vorarbeit bei der Erstausgabe der „One Penny Black“ keinerlei Erwähnung. Der aus Slowenien stammende Laurenz Koschier bzw. Lovrenc Košir (1804–1879) hatte die Idee zu „gepressten Papieroblaten“, um das Postporto im Voraus zu begleichen. Er präsentierte seinen Vorschlag der k. k. Allgemeinen Hofkammer, wo dieser zwar lange geprüft, jedoch letztlich abgelehnt wurde. Erst die britische Postreform, die unter der Leitung von Sir Rowland Hill in den Jahren 1839 bis 1840 durchgeführt wurde, verhalf der Briefmarke zu ihrem weltweiten Siegeszug. Dieser Postreform war ein Wettbewerb des Schatzamts für die Gestaltung der Briefmarken vorangegangen. Rowland Hill wählte schließlich das Porträt der damals 21-jährigen Königin Victoria als Motiv aus. Am 6. Mai 1840 war es schließlich soweit: Die „One Penny Black“ wurde ausgegeben und reformierte das Postwesen weltweit.

Die Sondermarke zeigt neben den drei maßgeblichen Erfindern der Briefmarke die berühmte „One Penny Black“. Sie wurde im Stichtiefdruck angefertigt, die Buchstaben in den unteren Ecken geben die Position auf dem Markenbogen an, der 240 Marken umfasste. Eine Länderbezeichnung ist nicht vorhanden. Die „One Penny Black“ war nur ein Jahr in Gebrauch, bevor sie von der „Penny Red“ abgelöst wurde. Auch die erste österreichische Briefmarke, die Wappenausgabe von 1850, ist auf dem Sondermarkenblock abgebildet.