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400 Jahre österreichischer Erzherzogshut#

Sondermarke#

Briefmarke, 400 Jahre österreichischer Erzherzogshut
© Österreichische Post

Die eigentliche Krone Österreichs ist 2016 400 Jahre alt – dieses Jubiläum feiert die Österreichische Post mit einer Sondermarke. Dem Namen nach ein Hut, handelt es sich in Wahrheit um die Landeskrone des Erzherzogtums Österreich, mit der man den Herrschaftsanspruch der Habsburger sichtbar machen wollte.

Dieser geht sogar noch weiter in der heimischen Geschichte zurück als eben diese vier Jahrhunderte: Kaiser Karl IV. regelte 1356, wie und von wem in Zukunft der römisch-deutsche Kaiser gewählt werden sollte – Österreichs Herrscher Rudolf IV. wurde dabei übergangen. Um dem entgegenzuwirken, legte er das angeblich von seinem Schwiegervater Kaiser Karl verfasste „Privilegium maius“ vor, das sich später als Fälschung herausstellte und in dem er sich den Kurfürsten gleichstellen wollte. Zusätzlich erfand er schon damals eine eigene Krone: den Erzherzogshut. Erst 1453 wurden die von Rudolf IV. angestrebten Privilegien von Friedrich III. bestätigt, als er die Herrschaft im Heiligen Römischen Reich erlangte, und aus dem Herzogtum Österreich wurde ein Erzherzogtum. Herzöge gibt es in der Welt viele, Erzherzöge nur in den Habsburgerlanden – mit der Nutzung der Vorsilbe wollte man sich von den anderen Reichsfürsten unterscheiden und die Bedeutung der eigenen Dynastie unterstreichen.

Der österreichische Erzherzogshut, das Symbol der Einheit der österreichischen Erblande, ist bis heute erhalten. Er ist das Prachtstück der Sammlung des Stifts Klosterneuburg und sollte das Erzherzogtum Österreich, das Kernland des Habsburgerreiches, repräsentieren. Erzherzog Maximilian III., Regent in Tirol und Bruder Rudolfs II., übergab ihn 1616 als Weihegeschenk an das Stift, wo er gemeinsam mit der Schädelreliquie des heiligen Leopold aufbewahrt wurde. Davon versprach man sich, dass himmlische Kräfte auf den damit „gekrönten“ Herrscher übergehen sollten. Unter Androhung des Kirchenbannes ist in der Stiftungsurkunde festgelegt, dass der Erzherzogshut nur zu ganz besonderen Anlässen und nur für maximal 30 Tage das Stift verlassen darf, vor allem zur Erbhuldigung, der Machtübergabe an einen neuen Herrscher. Dies geschah zuletzt 1835 für Kaiser Ferdinand I. Das letzte Mal offiziell ausgeführt wurde der Hut 1989 beim Begräbnis von Kaiserin Zita.

Wie es sich für ein absolutes Herrschaftszeichen gehört, das noch dazu ein Pendant zur ungarischen Stephanskrone und zur böhmischen Wenzelskrone sein sollte, ist der Erzherzogshut prachtvollst verarbeitet – kostbare Materialien wie Email, Edelsteine, Perlen, Samt und Hermelin wurden dazu verwendet. Die Zackenkrone mit überkreuzten Bügeln ist mit Rubinen, Smaragden, Diamanten und Perlen besetzt, und ein in Gold gefasster blauer Saphir sowie ein kleines goldenes Kreuz befinden sich darauf. Künstler und Ort der Herstellung sind unbekannt. Das Stift Klosterneuburg widmet dem österreichischen Erzherzogshut von März bis November 2016 eine Sonderausstellung.

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