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Koloman Moser – Liebespaar#

Sondermarke#

Briefmarke, Koloman Moser – Liebespaar
© Österreichische Post

Einander zu- und doch auch voneinander abgewandt ist es, das Liebespaar von Koloman Moser. Der Mann blickt zum Himmel, die Frau kokett über ihre Schulter. Hält er sie im Arm oder hält er sie fest? Das Ölgemälde, das als Vorlage für die Sonderbriefmarke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ dient, entstand um 1913 und stammt von dem österreichischen Künstler, der auch selbst Postwertzeichen entwarf.

„Tausendkünstler“ nannte man den 1868 in Wien geborenen Kolo Moser, da er in so vielen verschiedenen Disziplinen der Kunst tätig war. Ob Malerei oder Kunsthandwerk, ob die Herstellung von Möbeln, Schmuck, Vasen oder Gläsern – gemäß der Idee des Gesamtkunstwerks, deren Vorreiter er war, durchdrang sein Wirken viele Bereiche, und Moser wurde zur Schlüsselfigur für den Aufbruch der österreichischen Kunst ins 20. Jahrhundert.

Nach dem Studium schloss er sich dem Siebenerclub an, einer Keimzelle der Wiener Secession – bei deren Gründung 1897 wurde er zu einem der bedeutendsten Akteure auf dem zeitgenössischen Kunstparkett. Das Secessionsgebäude, das Moser mitgestaltete, steht noch heute nahe dem Karlsplatz und wurde als „Goldenes Krauthappel“ bekannt. Es sorgte für Gesprächsstoff und gemahnte an die Innovationen der Zeit. Bald erlebten die Secessionisten einen wahren Boom. Moser gehörte zu ihren wichtigsten Künstlern und war federführend bei der Gestaltung der Vereinszeitschrift „Ver Sacrum“, der nach dem „Heiligen Frühling“ benannten Publikation.

Er war aber auch abseits der Secession tätig und strebte nach Eigenem, das er schließlich in der Wiener Werkstätte fand. Das Ziel dieser war es, verschiedene Formen des Kunsthandwerks zu vereinigen und den Kunsthandwerker ebenso wie den entwerfenden Künstler gelten zu lassen. Zudem ging man „vom Zweck aus, die Gebrauchsfähigkeit ist unsere erste Bedingung, unsere Stärke soll in guten Verhältnissen und in guter Materialbehandlung bestehen“, hieß es im Programm der Wiener Werkstätte. Einfach und zweckmäßig, aber erstklassig ausgeführt sollte alles sein, was dort produziert wurde. „Der Wirklichkeit ein Festkleid umzuwerfen“, darum ging es Koloman Moser. Ganze Wohnungseinrichtungen wurden von der Wiener Werkstätte geschaffen, darunter auch die Ausstattung des Modesalons Flöge von Emilie Flöge, Gustav Klimts Muse, und die Einrichtung des Sanatoriums in Purkersdorf. Neben Interieurs nach Mosers Entwürfen wurden auch Möbel, Schmuck, Leder- und Metallarbeiten, Spielzeug und Bucheinbände gefertigt. Das besondere Qualitätsniveau wurde erreicht, weil Kunsthandwerker und entwerfende Künstler eng zusammenarbeiteten. Mosers und Josef Hoffmanns Wohnaccessoires gelten bis heute als Inbegriff des damaligen Designs und als Paradebeispiel für bewusst gestyltes Wohnen.

Nach seinem Ausscheiden aus der Wiener Werkstätte konzentrierte sich Koloman Moser stark auf die Malerei. Er verstarb wie Klimt, Schiele und Otto Wagner im Jahr 1918. Die Kunst seiner Zeit hatte er maßgeblich geprägt.