100. Todestag Klimt – Schiele – Moser – Wagner#
Ein Schicksalsjahr für die Wiener Moderne#
Sondermarke#
Im Jahr 1918 verstarben vier der bedeutendsten Künstler dieser Epoche: Gustav Klimt, Egon Schiele, Koloman Moser und Otto Wagner. Nun werden sie gemeinsam auf einem Markenblock gewürdigt.
Die Zeit um 1900 war eine besondere Blütezeit von Kunst und Kultur in Wien. 1897 wurde die Künstlervereinigung Wiener Secession gegründet. Das Motto Ver Sacrum – „Heiliger Frühling“, der Titel einer bedeutenden Kunstzeitschrift – versinnbildlichte die Hoffnung auf ein neues Erwachen in der Kunst. Im Kunsthandwerk war die Wiener Werkstätte um eine Verbreitung der Kunst in den Alltag bemüht. Der dekorative Jugendstil mit seinen geschwungenen Linien und floralen Elementen löste den Historismus ab, der Expressionismus begann sich zu entwickeln.
Die Künstler#
Otto Wagner, 1841 geboren, prägt mit seinen Bauten die Stadt Wien bis heute. Während an der Wiener Ringstraße noch historistische Gebäude vorherrschen, zeigen sein Postsparkassengebäude, seine Kirche am Steinhof oder sein Kaiserpavillon das Aufkommen des Jugendstils. Wagner konzipierte auch die Wiener Stadtbahn, die großteils heute noch als U-Bahn in Betrieb ist. Der 1862 geborene Gustav Klimt war der erste Präsident der Wiener Secession, im Secessionsgebäude ist auch eines seiner Hauptwerke, der Beethovenfries, ausgestellt. Zu seinen weltweit berühmtesten Gemälden zählen u. a. „Der Kuss“, die „Goldene Adele“ oder seine Landschaftsbilder der Region Attersee. Koloman Moser, 1868 geboren, ist vor allem als Grafiker und Kunsthandwerker bekannt. So gestaltete er etwa zahlreiche Plakate, Buchumschläge, Postkarten, Banknoten und auch Briefmarken. Zudem entwarf er Möbel, Gläser und Wohntextilien sowie Glasfenster, etwa für die Kirche am Steinhof. 1890 wurde Egon Schiele geboren. Er wandte sich bald vom Jugendstil ab und entwickelte den Expressionismus in Österreich maßgeblich mit. Vor allem seine Aktzeichnungen und Selbstporträts zeugen von seiner Genialität und seinem charakteristischen Umgang mit Farben und Formen.
Auf dem Markenblock zu sehen sind die Gemälde „Frühling“ von Koloman Moser sowie „Tod und Leben“ von Gustav Klimt, eine Stadtbahnstation von Otto Wagner und ein Selbstbildnis von Egon Schiele.