Eiche#
Sondermarke#
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Österreichischen Bundesforste, die im Jahr 1997 aus dem Staatshaushalt ausgegliedert und als Aktiengesellschaft neu gegründet wurden, bietet die Österreichische Post eine ganz besondere Rarität für Briefmarkenfreunde: eine Briefmarke in Form einer Eiche aus echtem Eichenholz.
Eichen (lat. Quercus) sind an ihren charakteristisch gelappten Blättern und an ihren Früchten auch für Laien recht gut erkennbar. In Österreich sind vor allem die Stielund die Traubeneiche heimisch. In den östlichen Gebieten unseres Landes sind Eichen weit verbreitet und spielen auch eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Sie können eine Höhe von bis zu 40 Metern sowie ein Alter von rund 1.000 Jahren erreichen.
Eichenholz ist eine der wertvollsten heimischen Furnierholzarten. Auch für Parkett, Türen, Fensterrahmen, Treppen und Möbel wird Eichenholz verwendet. Besondere Bedeutung hat die Eiche bei der Erzeugung von Holzfässern für hochwertige Weine im Barriqueausbau. Eicheln, die Früchte der Eichen, enthalten sehr viel Stärke und sind ein wichtiges Nahrungsmittel für Wildtiere. Die Eichenrinde findet auch in der Medizin Verwendung.
Die Eiche hat ein hartes, gleichmäßig gewachsenes und dichtes Holz – Eigenschaften, die ideal für die Erzeugung hochwertiger Furniere sind, denn das Holz bricht dadurch nicht so leicht. Diese hohe Widerstandskraft und die gute Bearbeitungsfähigkeit sowie die gleichmäßige Struktur und Farbe des Holzes machen die Eiche zu einer beliebten und trendigen Holzart in der Möbelerzeugung.
Alle Eichenbriefmarken wurden aus dünnen Furnierblättern aus Eichenrundholz gefertigt. Dafür wurde ein einzelner Baumstamm verwendet, der aus dem Revier der Österreichischen Bundesforste in Breitenfurt im Wienerwald stammte. Die stattliche Eiche war etwa 210 Jahre alt, 30 Meter hoch und hatte einen Brusthöhendurchmesser von 75 Zentimetern. Sie wurde speziell für die Produktion der Briefmarken geerntet.
Auch alle weiteren Produktionsschritte der ersten österreichischen Holzbriefmarke wurden von heimischen Unternehmen durchgeführt. Das Eichenrundholz wurde von dem in Wien ansässigen Unternehmen rausgebrannt in Kooperation mit Partnerfirmen aufwendig verarbeitet. rausgebrannt hat sich auf die Umsetzung ungewöhnlicher Ideen spezialisiert und mittels modernster Lasertechniken bereits kreative Designs in unterschiedlichsten Materialien realisiert. Die Herstellung der Holzmarken war ein technisch herausforderndes Unterfangen – Holz ist ein lebendiges Material, das „arbeitet“ und sich auch je nach Luftfeuchtigkeit verändert. Die kurze Trockenzeit des Holzes brachte die Gefahr von Rissen und Verformungen mit sich, und die durch die natürliche Holzmaserung nicht ganz ebene Furnierfläche machte den vollflächigen Druck schwierig. Mittels Lasercut und Laserbranding wurde die Baumform aus dem Eichenfurnier gestanzt. Dafür wurde ein eigens entwickeltes Verfahren angewendet, um schöne und saubere Schnittkanten zu erreichen. Jede Eichenmarke ist somit ein individuelles Einzelstück in der Form einer Eiche und mit der besonderen Haptik des nachwachsenden Rohstoffes Holz.