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Schreibmaschine – Peter Mitterhofer#

Sondermarke#

Briefmarke, Schreibmaschine – Peter Mitterhofer
© Österreichische Post

Briefmarke, Schreibmaschine – Peter Mitterhofer
© Österreichische Post

In der Serie „Österreichische Erfindungen“ würdigt die Österreichische Post diesmal Peter Mitterhofer, der in den 1860er-Jahren die ersten Schreibmaschinen konstruierte, mit einer Sondermarke.

Peter Mitterhofer wurde 1822 in Partschins in Südtirol geboren. Nachdem er in der Werkstatt seines Vaters das Tischlerei- und Zimmermannhandwerk gelernt hatte, begab er sich auf die „Walz“ – die Wanderschaft der jungen Handwerker – und bereiste dabei viele Jahre lang Österreich, Deutschland, Frankreich und die Schweiz. Unterwegs konnte er nicht nur sein Fachwissen ausbauen, sondern es kam ihm auch sein musikalisches Talent zugute. Er dichtete lustige Verse und begleitete sie auf verschiedenen Musikinstrumenten, die er teils selbst konstruierte, so etwa das „Hölzerne Glachter“, bei dem kleine Hämmerchen auf abgestimmte Holzplättchen schlugen – das inspirierte ihn vermutlich zur späteren Entwicklung eines Apparates zum Schreiben.

Um 1860 kehrte Mitterhofer wieder in seine Heimat zurück und arbeitete dort als Tischler und Zimmermann. Seine kuriosen Erfindungen und Ideen ließen ihn für viele als Sonderling erscheinen, und seine musikalischen unterhaltsamen Auftritte sorgten immer wieder auch für Konflikte mit dem Dorfpfarrer. 1862 heiratete er Marie Steidl und übernahm die Zimmerei, die die Witwe mit in die Ehe brachte. Bis zu seinem Tod 1893 – ein Jahr nach dem Tod seiner Frau – lebte Mitterhofer in einem kleinen Bauernhaus in seiner Heimat Partschins.

In der Zeit von 1864 bis 1869 konstruierte Mitterhofer fünf Schreibmaschinen, von denen vier noch erhalten sind. Die beiden ersten Modelle waren noch vorwiegend aus Holz, die weiteren danach aus Metall für Typendruck. Das Motiv auf der Sondermarke, das Modell „Wien“ aus 1864, ist heute im Technischen Museum in Wien zu sehen. Der letzte Schreibapparat aus 1869 weist bereits automatischen Zeilenvorschub auf und kann Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen darstellen.

1866 und 1869 präsentierte Mitterhofer zwei seiner Modelle am Kaiserhof in Wien. Er bekam auch jeweils eine finanzielle Zuwendung, fand jedoch keine Unterstützung für eine Weiterentwicklung. Daraufhin verlor der Erfinder das Interesse daran und zog sich in sein Heimatdorf zurück, wo er die Schreibmaschinen auf dem Dachboden aufbewahrte. Erst nach seinem Tod wurden sie wieder entdeckt.

Etwa zeitgleich zu Mitterhofer ließ in den USA Christopher Latham Sholes eine mechanische Schreibmaschine patentieren, die erstmals die heute noch übliche „QWERTY“-Tastenbelegung aufwies. Er verkaufte seine Entwicklung an die Firma Remington, die ab 1873 serienmäßig Schreibmaschinen herstellte.

Wie vielen anderen innovativen Geistern blieb auch Mitterhofer, der auch eine Waschmaschine, einen tragbaren Schubkarren und viele andere Arbeitsgeräte erfand, zu Lebzeiten jegliche Anerkennung seines Wirkens versagt. Seinen Grabstein ziert der Spruch „Die Anderen, die von ihm lernten, durften die Früchte seines Talentes ernten.“