800 Jahre Stift Schlägl#
Sondermarke#
Historisches Zentrum der Region#
Das Stift Schlägl im Oberösterreichischen Mühlviertel feiert 2018 sein 800-jähriges Bestehen – die Österreichische Post gratuliert zu diesem großen Jubiläum mit einer Sondermarke.
Das Stift Schlägl wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts ursprünglich als Zisterzienserkloster errichtet. Nachdem die Mönche aufgrund der unwirtlichen Lebensbedingungen die Gründung wieder aufgegeben hatten, übernahmen einige Jahrzehnte später Prämonstratenser-Chorherren aus Böhmen das verlassene Kloster. Konflikte um die Neugründung führten dazu, dass man die Gründungsurkunde auf das Jahr 1218 datierte. Die Prämonstratenser ließen im 13. und 14. Jahrhundert große Teile der bis dahin nur dünn besiedelten Region roden und gründeten zahlreiche Ortschaften, aus denen sich später der Seelsorgebereich des Stiftes Schlägl bildete. Die Hussitenkriege, die Reformationswirren, der Dreißigjährige Krieg und schließlich die NS-Zeit brachten das Kloster zwar mehrfach an den Rand des Ruins, doch fand die klösterliche Gemeinschaft aus diesen Krisen immer wieder zu neuer Blüte. Die heutige frühbarocke Klosteranlage stammt zum größten Teil aus dem frühen 17. Jahrhundert. Sie wurde im 19. Jahrhundert um eine neubarocke Bibliothek und eine Gemäldegalerie erweitert.
Vom Gestern ins Heute#
Heute ist das Stift Schlägl nicht nur geistliches und seelsorgliches, sondern auch kulturelles Zentrum der Region. Der Konvent besteht aus 38 Chorherren, die als geistliche Gemeinschaft in der Seelsorge, im Religionsunterricht, in Wissenschaft und Kultur sowie in der Verwaltung der klösterlichen Güter tätig sind. Das Stift Schlägl betreibt auch ein Seminarzentrum, mehrere Gaststätten sowie seit mehr als 400 Jahren eine erfolgreiche Stiftsbrauerei. Zum Kloster gehören auch rund 6.500 Hektar Wald, die nachhaltig bewirtschaftet werden.
Die gotische Stiftskirche wurde im 17. Jahrhundert mit barocken Elementen und einer heute noch erhaltenen Orgel ausgestattet. Aus dem 18. Jahrhundert stammen der Hochaltar und die Seitenaltäre in kunstvoller Intarsienarbeit sowie das geschnitzte Chorgestühl. Die Sakristei beherbergt wertvolle liturgische Gerätschaften wie etwa einen gotischen Abtstab aus der Zeit um 1490.