Brexit#
Sondermarke#
Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland zählte 1957 nicht zu den Gründungsmitgliedern der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), sondern wurde erst im Jänner 1973 aufgenommen. Das Verhältnis der Briten zur späteren EU war von Beginn an schwierig: Bereits 1975 gab es eine erste Abstimmung über den Verbleib – Parlament und Bevölkerung sprachen sich damals aber deutlich dafür aus. Jahre später kam es dann ganz anders: Am 23. Juni 2016 stimmten 51,9 Prozent der britischen Bevölkerung für einen Austritt aus der EU – in einem Referendum, das Premierminister David Cameron aufgrund des enormen Drucks der nationalistischen UKIP hat durchführen lassen. Der Schock saß tief – man hatte weder auf dem Kontinent noch auf der Insel mit diesem Ausgang gerechnet. Cameron trat infolge des Referendums zurück, Theresa May wurde im Juli 2016 seine Nachfolgerin. Am 29. März 2017 reichte die britische Regierung in Brüssel ihre Austrittserklärung ein, der Austritt sollte am 29. März 2019 vollzogen werden. Am 25. November 2018 billigten die verbliebenen 27 EU-Staaten das Abkommen. Aber: Das britische Parlament lehnte dieses gleich mehrere Male ab, May musste am 23. Juli 2019 an Boris Johnson übergeben, der bei Neuwahlen am 12. Dezember 2019 als Premierminister bestätigt wurde. Am 20. Dezember 2019 nahm endlich auch das britische Unterhaus das am 17. Oktober 2019 neu ausverhandelte Abkommen an, und am 22. Jänner 2020 stimmte auch das Oberhaus zu – am 31. Jänner 2020 wurde der Brexit also Wirklichkeit. Ausgehend vom Austrittstermin 29. März 2019 wurde eine Briefmarke mit diesem Datum gedruckt. Um die Sonderstellung optisch hervorzuheben, versah man die Fläche des Vereinigten Königreichs mit einem hellblauen Transparentlack, während die EU-Staaten dunkelblau im normalen Offsetverfahren gedruckt wurden und die Nichtmitglieder weiß abgebildet sind. Aus dem 29. März 2019 wurde schließlich der 31. Jänner 2020 – und die ursprüngliche Briefmarke wurde mittels Überdruckverfahren aktualisiert.