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Vöcklabrucker Christus – Dörflkirche St. Ägid, Vöcklabruck#

Sondermarke#

Briefmarke, Vöcklabrucker Christus – Dörflkirche St. Ägid, Vöcklabruck
© Österreichische Post

Die Kirche an der Vöcklabrücke#

Die Stichmarke aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ zeigt ein Kunstwerk von besonderer kunsthistorischer Bedeutung: Der „Vöcklabrucker Christus“ ist eine sehr alte Christusdarstellung auf einer Kupferplatte, die in der Vöcklabrucker Dörflkirche gefunden wurde.

Im Jahr 1134 erwarb der Adelige Pilgrim von Weng die Brücke über den Fluss Vöckla, die dem oberösterreichischen Ort Vöcklabruck seinen Namen gab. Nahe der Vöcklabrücke, auch Dörflbrücke genannt, errichtete er ein Hospiz – das älteste in Oberösterreich – und die sogenannte Dörflkirche, die dem heiligen Ägidius geweiht ist. Ab 1688 wurde die Kirche unter Baumeister Carlo Antonio Carlone zu einer barocken Kreuzkuppelkirche umgebaut, die mit prachtvollen Fresken von Carlo Antonio Bussi und Altarbildern von Johann Karl von Reslfeld ausgestattet ist. Das ehemalige Hospiz ist heute der barocke Pfarrhof.

Der Sensationsfund#

Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1978 wurden in einem alten Sakristeikasten in der Dörflkirche vier vergoldete Kupferplatten entdeckt, die jeweils etwa 23 mal 7 Zentimeter groß sind und insgesamt zehn getriebene und geritzte Figuren zeigen. Dabei handelt es sich um langobardisch beeinflusste Kunstwerke, wahrscheinlich Buchbeschläge oder Teile eines Tragealtars, die vermutlich aus der Zeit zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert stammen. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten noch nicht alle Fragen zu den Fundstücken klären, unumstritten ist jedoch deren außerordentlicher kunsthistorischer Wert.

Das Markenmotiv zeigt das herausragendste unter den zehn Reliefs: eine Darstellung des auferstandenen Christus, die als „Vöcklabrucker Christus“ bezeichnet wird. Hinter der Christusfigur ist ein Kreuznimbus ohne Heiligenschein zu erkennen. Das ausdrucksvolle, herzförmige Gesicht ist von langen Haaren und einem Kinnbart umrahmt, der Blick ist auf den Betrachter gerichtet. Die rechte Hand ist segnend erhoben, die linke hält einen Kreuzstab. Eine waagrechte Linie zeigt das Grab, aus dem Christus auferstanden ist. Der Vöcklabrucker Christus ist die obere von zwei Figuren auf einer senkrechten Kupferplatte, unterhalb ist der Apostel Johannes zu sehen, der Jesus ganz besonders nahestand.