Weihnachten - Geburt Christi #
Sondermarke#
Kunstvolle Handschriften#
Eine wahre Kostbarkeit der sakralen Buchkunst zeigt diese Weihnachtsmarke: eine mittelalterliche Darstellung der Geburt Christi in einer Initiale aus dem Codex 259/7 der Stiftsbibliothek Vorau.
Die heilige Familie ist vor einem blauen Hintergrund mit Ochse und Esel abgebildet. Das Werk, in dem diese und viele andere kunstvolle Initialen zu sehen sind, ist ein vierbändiges Antiphonarium, eine Sammlung liturgischer Gesänge und Musiknoten in lateinischer Sprache. Die Handschrift wurde im 14. Jahrhundert auf Pergament für das Stift Wyschehrad in Prag angefertigt. 1435 erwarb Propst Andreas von Pranbeck sie für das Stift Vorau, dort wurde sie in den Jahren 1496 bis 1498 für die Salzburger Liturgie adaptiert. Jeder der vier Bände wiegt etwa 22 Kilogramm, ist in Schweinsleder eingebunden und mit eisernen Spangen verschlossen. Die prachtvolle Bibliothek des Stiftes Vorau in der Oststeiermark beherbergt eine bedeutende Sammlung von Handschriften, Inkunabeln und gedruckten Büchern. Besonders hervorzuheben sind die Vorauer Handschrift, eine Sammlung frühmittelhochdeutscher Dichtung und der lateinischen Kaiserchronik aus dem 12. Jahrhundert, sowie die Vorauer Volksbibel, eine Historienbibel aus dem Jahr 1467, die in bayrisch-österreichischer Mundart verfasst und mit zahlreichen Miniaturen illustriert wurde. Die Vorauer Volksbibel ist seit 2018 von der UNESCO als Dokumentenerbe im „Memory of the World"-Register für Österreich gelistet.