Postlerhemd#
Sondermarke#
Vom Wäschestück zum Postwertzeichen: Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit werden aus gebrauchten Postuniformen Briefmarken zum Frankieren und gleichzeitig originelle Sammelstücke.
Nachhaltigkeit ist der Österreichischen Post ein besonderes Anliegen – bereits seit mehr als 10 Jahren werden alle Sendungen CO2-neutral zugestellt. Zur Nachhaltigkeit gehören unter anderem die Erzeugung von Strom mit Photovoltaikanlagen, der Einsatz von Österreichs größter E-Fahrzeug-Flotte, ressourceneffiziente Prozesse sowie eine größtmögliche Reduktion von Abfällen, unter anderem auch durch die Wiederverwertung von ausgedienter Dienstkleidung.
Bereits seit 2020 werden im Rahmen des Recyclingprojektes Re:Post aus ausgemusterter Dienstkleidung praktische Gebrauchsgegenstände wie Taschen hergestellt. Durch dieses Upcycling verbleiben die Altstoffe im Kreislauf der Nutzbarkeit und werden nicht einfach als Abfall entsorgt.
Auch für diese Sondermarke wurden alte Uniformhemden verwertet, indem sie zu Hadernpapier verarbeitet wurden. Dieses Papier wird aus textilen Abfällen oder „Hadern“, also Alttextilien, hergestellt. Das Hadernpapier für die „Postlerhemd“-Briefmarken wurde nach jahrhundertealter Tradition in einer Waldviertler Papiermühle – der letzten ihrer Art in Österreich – gefertigt. Dazu wurden die alten Hemden zerkleinert, mit Wasser vermengt und vermahlen. Der breiartige „Papierstoff“ wurde dann per Hand mit Sieben geschöpft, das Papier auf Filz aufgelegt und das Wasser herausgepresst. Auf den so entstandenen Hadernpapierbögen wurden schließlich die Briefmarken gedruckt. Die blauen Fasern der Hemden sind im Papier noch gut zu erkennen. Bemerkenswert an den Briefmarken ist auch, dass eine klassische Perforation gestanzt werden konnte, was normalerweise bei diesem Material nicht möglich ist.