Burg Hochosterwitz#
Gemeinde: St. Georgen am Längsee
Kaernten, St. Georgen am Laengsee
Katastralgemeinde: Osterwitz Kaernten, Osterwitz
Das Wahrzeichen Kärntens ist in seiner Art einmalig und zählt zu den imposantesten Burgen Österreichs.
In einer großen Schleife führen die Befestigungsanlagen des Burgweges mit 14 großen Torbauten zur Höhe: Fähnrichstor, Wächtertor, Nautor, Engelstor, Löwentor, Mannstor, Khevenhüllertor, Landschaftstor, Reisertor, Waffentor, Mauertor, Brückentor, Kirchentor und Kulmertor.
Der eigentliche Kern der Anlage, die Hochburg, ist ein selbständiger Wehrkörper mit Ecktürmen, Wehrmauer, einem südlichen Zubau, einem kleinen Burghof mit Arkaden auf Pfeilern und einem alten Ziehbrunnen, dem großen Burghof mit Laubengängen. Kleine Kapelle zum hl. Nikolaus, urk. 1321; unterhalb der Hochburg liegt die Kirche zu den Hl. Johannes Nepomuk und Nikolaus, urk. 927; im Burgmuseum sind zu besichtigen: Waffen, Rüstungen, Objekte aus der Geschichte der Burg, Kunstgegenstände, und diverse Bilder sowie Porträts der Familie Khevenhüller. Keramikreste weisen auf die Besiedlung des Felsens ab der frühen Bronzezeit hin (Funde im Burgmuseum).
Osterwitz wird urkundlich 860 als „Astarwiza" (Scharfenberg) in einer Schenkung durch König Ludwig den Deutschen an das Bistum Salzburg genannt. Es kann angenommen werden, dass zu dieser Zeit die Burg schon existent war. Die Lage des Berges hat wohl schon in vorchristlicher Zeit zur Anlage einer primitiven Fluchtburg geführt. Die Bezeichnung Hochosterwitz gibt es erst seit dem 17. Jahrhundert.
Bis zum 12. Jh. Besitz des Erzbistums Salzburg, später als
landesfürstliches Lehen in Händen der Herren von Osterwitz (bis 1478).
Matthäus Lang, Bischof von Gurkund späterer Erzbischof von Salzburg, ließ 1509
den Umbau durchführen. 1541 wurde die Burg an Christoph Khevenhüller verpfändet.
Dieser ließ wahrscheinlich die Festungsbauten sowie die Bastionen durch Domenico
dell'Allio errichten. 1571 erwarb der Landeshauptmann und Geheime Rat Erzherzog
Karls, Georg Khevenhüller, Burg und Herrschaft durch Kauf und ließ sie in den
folgenden Jahren (bis 1586) in ihre heutige Gestalt bringen.
Wegen der einzigartigen Anlage der Burg Hochosterwitz wurde sie zum Symbol des österr. Burgenvereines erwählt (Abbildung auf den Ehrenplaketten).
Eigentümer: Max Fürst Khevenhüller-Metsch
Weiterführendes#
- Burg Hochosterwitz im Heimatlexikon mit Link zu Video
- Burg Hochosterwitz im AEIOU
- Burg Hochosterwitz (Video Album)
- St. Georgen am Längsee, Burg Hochosterwitz (Bildlexikon)
Web-Link#
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten, Vorarbeiten von Karl Ginhart, neubearb. von Ernst Bacher, Ilse Friesen, Geza Hajos, Wolfram Heike, Elisabeth Herzig, Horst R. Huber, Margarete Migaes, Jörg Oberhaidacher, Elisabeth Reichmann-Endres, Margareta Vyoral-Tschapka, 2. verb. Auflage, Wien 1981, Seite 232ff.
- Henckel, Hugo, Burgen und Schlösser in Kärnten II, Klagenfurt-Wien 1964, Seite 79ff.
- Valvasor Topographia Archiducatus Carinthiae Nachdruck der Ausgabe von 1688, Klagenfurt 1975, Seite 158f.
- Wiessner, Hermann — Seebach, Gerhard — Vyoral-Tschapka, Margareta, Burgen und Schlösser in Kärnten (Kärnten I), Burgen und Schlösser um Wolfsberg, Friesach, St. Veit, 2. erw. Aufl., Wien 1977, Seite 54ff.
Literaturhinweis#
Ein interessierter User informiert, dass an der Kassa der Burg Hochosterwitz folgendes Heft angeboten wird:
- G. Ulrich Großmann, Burg Hochosterwitz in Kärnten. Reihe: Burgen, Schlösser und Wehrbauten in Mitteleuropa, Bd. 26, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2011.
-- Ziegler Katharina, Donnerstag, 4. Februar 2016, 08:45