Schloss Laxenburg#
Gemeinde: Markt Laxenburg
Laxenburg
Katastralgemeinde: Laxenburg
Das ehem. kaiserliche Lustschloss besteht in der Hauptsache aus den folgenden Objekten: altes Schloss im Park, Franzensburg inmitten eines vielarmigen verschlungenen Teiches, Blauer Hof, Passespielhaus, Speisesaaltrakt, Theater und Grünnehaus.
Erstmals genannt 1224. 1291 bis Anfang des 14. Jh.s Familie der Laxendorfer. Ab 1333 habsburgisch, bereits Anlage eines Wildparks. Am Ostrand des Wienerwaldes gelegen,1381 Herzog Albrecht III. damit belehnt. Friedrich III. erbaute ein kleines Schloss an den Seitenarmen der Schwechat undbrachte 1440 am Tor der Vorburg die Anfangsbuchstaben seines Wahlspruches A. E. I. O. U. an. 1485 von Matthias Corvinus eingenommen. Kaiser Maximilian I. hieltsich nachweislich 1506-15 hier auf, wobei die Falkenbeize für ihn und seine Nachfolger eine große Rolle spielte.
Auf dem Stich nach Vischer (1672) sieht man noch die hölzerne Brücke über den Wassergraben, den Torturm des Vorhofes, die Zugbrücke und zwei Türme, davon der eine der Kapellenturm. 1683 von den Türken verwüstet, unter Kaiser Karl VI. durch den Baumeister Burnacini wieder instand gesetzt. Im Jahr 1729 wurden bei einer Reiherbeize 180 Reiher von Falken erbeutet.
Kaiserin Maria Theresia erbaute 1753 durch Nikolaus "Pacassi das Theater, in welchem Theaterstücke und Ballette aufgeführt wurden. Zur Zeit Kaiser Franz II, zwischen 1795 und 1800, wurden im Park der Concordiatempel, der chinesische Pavillon und das Haus der Laune errichtet.
Aus Übersee wurden exotische Pflanzen und Bäume in dem weitläufigen Park eingesetzt. Das Material für diese Bauten wurde aus abgebrochenen Klöstern wie z. B. Säusenstein und Waldhausen gewonnen. Aus Klosterneuburg wurde ein Teil der „capella speciosa" (um 1220) in die Franzensburg übertragen und die große Säule mit Ritterfiguren aufgestellt. Von einigen Schlössern und Klöstern wurden intarsierte Holzdecken hierher gebracht, wie z. B. aus Melk, Kremsmünster, Zwettl und aus den Schlössern Maissau und Greillenstein. In der Kapelle sind auch die Wappen von Otto von Machland und Jutta von Peilstein zu sehen. Im Habsburgersaal sind Statuen von Rudolf I., Maximilian I. bis zu Maria Theresia aufgestellt.
Die Franzensburg wurde in neugotischem Stil errichtet und der Park zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet. In der Zeit von 1848-1918 erlebte das Schloss keine großen Veränderungen, da Kaiser Franz Joseph I. kein Interesse an Laxenburg hatte.
An besonderen Ereignissen sind zu vermerken: Kronprinz Rudolf wurde hier 1858 geboren, 1917 besuchte der deutsche Kaiser Wilhelm II. im Schloss Kaiser Karl I. und im selben Jahr versuchte Kaiser Karl I. Friedensgespräche mit dem Prinzen Sixtus von Bourbon-Parma. Zu erwähnen ist noch der Lothringersaal mit zwanzig lebensgroßen Ölbildnissen des Hauses Habsburg-Lothringen von bedeutenden Malern wie Waldmüller, Amerling, Kupelwieser, Meytens und Glasmalereien von Kothgasser. Der Blaue Hof ist ein spätbarocker Bau, zweigeschoßig mit rechteckigem Hof, sechsachsigen Seitenflügeln, elfachsigem Mitteltrakt mit dreiachsigem Risalit.
Die große Pfeilervorhalle im Erdgeschoß mit laternenartigem Aufbau und dreitorigem Haupteingang. Die umfangreiche Anlage wurde im Jahr 1963 durch einen Vertrag zwischen der Stadt Wien und dem Land Niederösterreich zur „Schloss Laxenburg Betriebsgesellschaft" umgewandelt und erfreut sich als Aus-flugsziel großer Beliebtheit.
Eigentümer: Schloss Laxenburg Betriebsgesellschaft
Weiterführendes#
- Hlavac, C.: Die Kunst, einen Park anzulegen (Essay)
- Schloss Laxenburg (Community)
- Schloss Laxenburg (Bildlexikon)
- Laxenburg (Essay)
Web-Link#
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Dehio Niederösterreich, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich, neubearb. von Richard Kurt Donin, 3- neubearb. Auflage, Wien 1953, Seite, 178ff