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Denkmal für die Opfer des Faschismus#

Denkmal für die Opfer des Faschismus - Bild zum Vergrößern anklicken © P. Diem
Denkmal für die Opfer des Faschismus © P. Diem

Nach dem Entwurf von Leopold Grausam wurde auf dem Morzinplatz 1985 ein Denkmal für die Opfer des Faschismus errichtet: ein die Faust ballender, vorwärtsschreitender Mann in Bronze erhebt sich zwischen einfachen Steinquadern - Sinnbild der Überwindung der dunkelsten Jahre in der Geschichte unserer Republik. Die Inschrift „Niemals vergessen" wird von einem gelben Judenstern und dem roten Dreieck der „politischen" KZ-Häftlinge flankiert.

An dem schon 1951 aufgestellten linken Steinblock liest man:

„Hier stand das Haus der Gestapo. Es war für die Bekenner Österreichs die Hölle. Es war für viele von ihnen der Vorhof des Todes. Es ist in Trümmer gesunken wie das tausendjährige Reich.Österreich aber ist wieder auferstanden und mit ihm unsere Toten. Die unsterblichen Opfer".

--> Nina Nemetschke/Georg Kugler, Lexikon der Wiener Kunst und Kultur, Wien 1990, 325 f.

Nemetschke/Kugler bezeichnen das rote Dreieck fälschlich als den „rosa Winkel der Homosexuellen" - wieder ein Beispiel für die Schwierigkeiten, die selbst Fachleute mit den Symbolen aus der österreichischen Zeitgeschichte haben.



Relief am Leopold Figl-Hof (mit Klick vergrößern!) © P. Diem
Relief am Leopold Figl-Hof © P. Diem
Hotel Metropol - 1945 geschleift (mit Klick vergrößern!)
Hotel Metropol - 1945 geschleift

Gegenüber, wo heute der Leopold Figl-Hof mit einem Relief über die Nazigräuel steht, befand sich das 1873 zur Wiener Weltausstellung eröffnete Hotel Metropol. Das im Ringstraßenstil errichtete Luxushotel - von den Wienern mit dem Spitznamen "Das jüdische Sacher" belegt - hatte 300 Zimmer. Einer der prominentesten Gäste war Mark Twain, der 1897 mehrere Monate hier logierte. Das Gebäude diente 900 Beamten der Gestapo 1938-1945 als Hauptquartier. Insgesamt wurden in der Zeit der Nazi-Besetzung rund 50.000 Menschen in diesem Gebäude inhaftiert, verhört, gefoltert, in Konzentrationlager verschickt oder ermordet. Darunter waren so prominente Patrioten wie Leopold Figl, Kurt Schuschnigg und Bruno Kreisky.

Im Gedenkraum des Leopold-Figl-Hofs befindet sich eine kleine Dauerausstellung, die an die Geschichte des Hotel Metropol und der dort untergebrachten Gestapo-Zentrale erinnert. Gestaltet vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, werden Bilder und Dokumente über Opfer und Täter gezeigt. Eingang: 1010 Wien, Salztorgasse 6. Besichtigung nach Voranmeldung: 01/22 89 469-319 oder per E-Mail an: office@doew.at

Die rund 6000 von den Nazis zwischen 1938 und 1945 allein in Wien hingerichteten Männer und Frauen wurden übrigens meist bei Nacht und Nebel an jener Stelle des Zentralfriedhofs verscharrt, an der sich heute die Gedenkstätte „L" (Gruppe 40) östlichder Gedächtniskirche mit einem Ehrenhain für 40 Widerstandskämpfer befindet. Den Opfern für ein freies Österreich 1938-1945 ist auch ein Denkmal von Fritz Krämer/Wilhelm Schütte gewidmet, das sich zwischen Kirche und Gedenkstätte „L" befindet.


Standort: Wien 1, Morzinplatz


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