Theseustempel#
Der Theseustempel im Wiener Volksgarten wurde 1820-23 von Peter von Nobile erbaut. Er ist eine verkleinerte Nachbildung des antiken Theseions in Athen. 1819 besuchte Kaiser Franz I. den Bildhauer Antonio Canova in seinem römischen Atelier und kaufte dessen Statuengruppe "Theseus im Kampf mit dem Zentauren" an. Der Bildhauer hatte sie 1805-1819 für Mailand angefertigt, um den Sieg über Napoleon zu symbolisieren. Danach sollte der Theseustempel im Wiener Volksgarten das Kunstwerk aufnehmen, seit 1890 bildet es jedoch den Blickpunkt des Stiegenhauses des Kunsthistorischen Museums. Der Tempel hat einen schlichten, rechteckigen Innenraum mit später geschlossenen Nischen. Man erreicht ihn über Stufen und einen Säulenumgang mit kassettierter Balkendecke durch eine Bronzetür. Im Westen befindet sich der Zugang zu einem mit Pfeilern und Nischen gegliederten Raum im Untergeschoss. In diesen "Kasematten" war die kaiserliche Antikensammlung verwahrt. Ab 1901 diente der Theseustempel als provisorischer Aufstellungsort für Funde aus Ephesos. 1921 bis 1938 fanden darin regelmäßig Kunstausstellungen statt. 2011 hat das Bundesdenkmalamt die Restaurierung abgeschlossen, bei der das Gebäude wieder seine strahlend-weiße Oberfläche erhielt, das Kupferdach und die Kasematten saniert wurden.
Links neben dem Tempel steht die Figur des jugendlichen Athleten von Josef Müllner.