Wasserleitungsbrunnen#
Der zentral gelegene, mit einer Vase bekrönte Brunnen weist auf die Wasserversorgung des einstigen Allgemeinen Krankenhauses hin. Ein Löwenkopf dient als Wasserspeier. Schon beim Bau der Anlage, Ende des 17. Jahrhunderts, hat man die Nähe des Alsbaches als günstig beschrieben. Später wurden aus seinem Quellgebiet zunächst die Wöberische, dann die Hernalser Regierungs-Wasserleitung zur Versorgung angelegt. Die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung mit filtriertem Wasser aus dem Schotterboden des Donaukanals ersetzte diese ab 1841. Doch erst die Erste Wiener Hochquellenleitung aus dem Rax-Schneeberg-Gebiet sicherte eine ausreichende Wasserversorgung.
Der Kaiserbrunn bei Hirschwang (Niederösterreich) ist der Ursprung der, 1864 beschlossenen, Ersten Wiener Hochquellenleitung. Vom Geologen und Gemeinderat Eduard Suess (1831-1914) geplant, sollte sie die Trinkwasserversorgung Wiens sichern. Die Eröffnung erfolgte nach nur dreijähriger Bauzeit. 1873 nahm Kaiser Franz Joseph (1830-1916) ihr Symbol, den Hochstrahlbrunnen auf dem Schwarzenbergplatz, in Betrieb. Das Quellwasser fließt auf einer Länge von rund 150 km über 30 Aquädukte ohne Pumpanlagen nach Wien. Der Höhenunterschied beträgt 280 m, die Fließzeit 16 Stunden. Die Erste Wiener Hochquellenleitung liefert jährlich rund 61,934.000 m³, das sind 43,9 % der Wasseraufbringung.
Standort: Wien 9, Alser Straße 4, Universitätscampus (zuvor AKH, 1. Hof), seit 1875
Quelle: Alfred Wolf: Denkmäler und Zierbrunnen in Wien-Alsergrund, Erfurt 2005