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Troppau/Opava #

Bild 'Wappen_Troppau'

Nur langsam heilen die Wunden der jüngsten Vergangenheit in Troppau (57.676 Ew.), der ehemaligen Hauptstadt Mährisch-Schlesiens. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Verlauf vierwöchiger schwerster Kämpfe ein Großteil der Baudenkmäler zerstört. Seit der Wende wird nun an allen Ecken und Enden renoviert, das triste Grau der Betonburgen prägt aber nach wie vor das Bild vor allem der Außenbezirke. Bis 1945 lebte mit mehr als 70% eine starke deutsche Mehrheit in Troppau, nach deren Vertreibung zogen Menschen aus verschiedenen Winkeln des Landes in die Stadt. Die Schlesische Universität Troppau wurde 1991 gegründet und hat zwei Außenstellen in Karwin und Jägerndorf.

Geschichte der Stadt#

Im 12. Jahrhundert kreuzte nördlich der Burg Grätz eine mährisch-polnische Handelsstraße den Fluss Oppa. An dieser für Ansiedlungen günstigen Stelle ließen sich zum Ende des Jahrhunderts vom Piastenherzog Heinrich I. ins Land gerufene deutsche Auswanderer nieder. Durch Handel und Handwerk, insbesondere Tuchmacherei, wurde der Ort schnell zum Zentrum der „Terra Opavia“, erhielt 1224 durch den böhmischen König Ottokar I. das Magdeburger Stadtrecht und wurde zur Königsstadt ernannt. Neben der zahlenmäßig größten deutschen Bevölkerungsgruppe lebten auch Tschechen und Juden in der Stadt. Der zu dieser Zeit hier ansässige Deutsche Orden errichtete die Stadtkirche St. Marien. 1241 überfielen Mongolen die Stadt und richteten großen Schaden an. Im 13./14. Jahrhundert erhielt Troppau das Stadtrecht, der Herzogshof wurde hierher verlegt und der Stadt wurde die Blutgerichtsbarkeit verliehen. Im 15. und 16. Jahrhundert wechselten die Herrschaftsverhältnisse in schneller Folge, bis letztendlich im Jahre 1526 das Herzogtum Troppau an die Habsburger fiel. Ab diesem Zeitpunkt setzte sich der deutsche Ortsname Troppau für die nächsten Jahrhunderte durch. Seit 1613 führt der jeweilige regierende Fürst von Liechtenstein auch den Titel Herzog von Troppau, der heute nur mehr historische Bedeutung hat. Als nach der Niederlage Österreichs im Siebenjährigen Krieg der größte Teil Schlesiens an Preußen verloren ging, blieben nur noch die Troppauer und Teschener Landesteile bei Österreich. Nach dem Bau der 1845 eröffneten Kaiser-Ferdinands-Nordbahn Wien – Krakau fand Troppau durch eine Anschlussstrecke früh den Anschluss an das Eisenbahnnetz. Mit der Gründung der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt 1918/19 tschechisch. Mit dem Münchner Abkommen kam die Stadt im Oktober 1938 unter deutsche Verwaltung, 1939 wurde Troppau Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirkes im Reichsgau Sudetenland.

St. Adalbert
St. Adalbert-Kirche

Stadtbild
Stadtbild
Breda
Ehemaliges Kaufhaus Breda(-Weinstein) von Leopold Bauer
Bau
Zeitgenössischer Bau
Schlesisches __some bold text__Theater
Schlesisches Theater
Uni
Schlesische Universität
.Uni
Universitätsgebäude
Stadtpark
Stadtpark
Stadtparkbrunnen
Brunnen im Stadtpark
Haus der Kunst
Haus der Kunst
Palais Sobek
Palais Sobek
Konkathedrale Mariä Himmelfahrt
Konkathedrale Mariä Himmelfahrt
Blick auf die Kathedrale
Blick auf die Kathedrale
Minoritenkloster
Minoritenkloster

Oberring mit Stadtturm und Schmetterhaus#

Das Wahrzeichen Troppaus ist der in der Mitte des Oberrings stehende Stadtturm mit dem Schmetterhaus. Das Schmetterhaus war ursprünglich eine Kaufhalle, in der, seit 1327 belegt, vor allem flandrische Tuche gehandelt wurden. Außerdem mussten durchfahrende Fernhandelsleute ihre Ware hier anbieten. Es beherbergte bis 1580 die Ratsstuben, später auch die Stadtwaage.

Der 61 m hohe Stadtturm, im unteren Teil vier-, im oberen Teil achteckig, mit Helm, Spindel, Knauf und Fahne, wurde 1614/15 anstelle eines eingestürzten Vorgängers errichtet. Von der Turmgalerie hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt.

Stadttheater Troppau/ Schlesisches Theater #

Das Stadttheater Troppau besteht seit etwa 1750, am gegenwärtigen Standort seit 1805. Der heutige Bau wurde 1883 errichtet, da das Gebäude 1945 durch Bomben schwer beschädigt wurde. Bald nach dem Krieg wurde der Innenraum wieder hergestellt, nach der Wende auch die Außenfassade der alten Form wieder angenähert. Seit 1790 ist es ein Drei-Sparten-Theater (Sprechstück, Operette/Musical, Oper).

Konkathedrale Mariä Himmelfahrt#

Die dreischiffige Hallenkirche (1204), ein wuchtiger, im Kern gotischer Backsteinbau hat zwei Türme, der ältere, nicht voll ausgebaute Nordturm endet in einer Zinnenkrone. Auf dem letzten Stockwerk des Südturms befindet sich ein achteckiger Renaissanceaufbau, der von einer Barockkuppel (1690/1700) überdacht wird. Die Kirche besitzt an der Südostseite einen markanten, hohen Stützstrebepfeiler.

Minoritenkirche Hl. Geist#

Die ursprünglich gotische Hallenkirche wurde 1269 erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem die Kirche wiederholt abbrannte, wurden der Innenraum und die Fassade barockisiert. Der viereckige Turm hat spätromanische Reste. Die Vorhalle ist mit Figuren geschmückt und im Inneren der Kirche befinden sich elf Altäre mit Bildern von Ignaz Günther u.a.. In der Kirchengruft sind die Troppauer Przemysliden beigesetzt. Die Minoritenkirche ist seit 1784 zweite Troppauer Pfarrkirche. Das Kloster wird seit 1990 wieder vom Minoritenorden verwaltet.

Jesuitenkirche St. Georg, heute St. Adalbert Kirche#

Der einschiffige frühbarocke Hallenbau mit mächtigem Tonnengewölbe (1675/79) mit Fresken von Franz Xaver Steiner (1731) im Innenraum, gilt als prachtvollster Kirchenraum Troppaus, die "Perle Schlesiens". Die Kirche wurde im März 1945 fast völlig zerstört, konnte jedoch bis 1947 wiederaufgebaut werden. Das anschließende ehemalige Jesuitenkolleg diente einst als Sitz des Schlesischen Landtags, heute ist darin das Troppauer Landesarchiv untergebracht.

Johanniterkirche St. Nicolaus#

Die Kirche ist ein dreischiffiger gotischer Hallenbau von 1450/51, der Johannes dem Täufer, geweiht wurde. Nach schweren Brandschäden wurde der Innenraum 1689 neu eingewölbt, ein barocker Glockenturm wurde errichtet, der bis 1945 mit einem Spitzhelm, dann mit einem Zwiebelturm versehen war. St. Nicolaus fungierte bis 1945 als Gymnasialkirche.

--> Fotos: P. Diem, Textvorlage: O. und A. Schweizer


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