Jindřichův Hradec (Neuhaus) #
Lage: Jindřichův HradecDie Stadt liegt an dem Flüsschen Naser (Nezärka) das mit dem Vajgar-See verbunden ist. Eine alte Steinbrücke führt zum Schlosseingang. Auf einer Anhöhe kann man längs dem Fluss um das Schloss herumwandern. Von der gotischen Anlage (13. Jh) blieb die Burgkapelle mit einer Darstellung der Georgslegende (um 1340) erhalten. Interessant ist auch die gut erhaltene Schwarze Küche (14./15. Jh.) In der zweiten Hälfte des 16. Jh. modernisierten italienische Baumeister die Burg und fügten einen
Renaissancebau hinzu sowie die dreigeschoßigen Renaissancearkaden in einem Innenhof.
Eine besondere Attraktion des Schlosses ist das von Ziergiebeln bekrönte manieristische
Rondell - ein Lusthaus vornehmlich für Musikaufführungen.
Der zylindrische Baukörper steht auf einem massiven Unterteil mit einem umlaufenden Dach, darüber schließt
ein schmalerer Tambour an, der mit Rundfenstern versehen ist und mit einem Kegeldach gipfelt.
Im Gegensatz zu dieser zurückhaltenden Außengestaltung überrascht die
Pracht des verschwenderisch ausgestatteten Innenraums.
In den mit Pilastern rhythmisch gegliederten
Wänden befinden sich Nischen (ursprünglich für Büsten)
Die Gewölbegurte begrenzen acht trapezförmige Felder, die in einen runden
Schlussstein zusammenlaufen. Hier, am Ehrenplatz, wurde das Wappen der Gründer,
Adams II. und seiner Gemahlin Katharina von Montfort angebracht.
Die reiche Reliefdekoration aus Terrakotta und Stukkaturen stammen von dem
italienischen Künstler G. P. Martinola und dem böhmischen
Schnitzer und Bildhauer Jiri Bendl. Sie brachten die Darstellungen
der verschiedensten Typen phantastischer Figuren, Maskaronen, Konsolen, Festons und
anderen manieristischer Dekorationselementen zum Teil
direkt aus ihren Werkstätten in Cesky Krumlov hierher.
Zur Vergoldung dieser Teile wurde Blattgold verwendet.
Im Fries über dem Gesims wurde eine Inschrift ange-
bracht, die sich auf die biblische Geschichte von Adam
und Eva bezieht. Die Bemalung des Innenraums und der
Außenfassade besorgte Jiri Widman.
Zur Unterhaltung diente eine eigenes Schlossorchester, welches im Untergeschoß
spielte, von wo die Musik durch eine
schmale Fußbodenöffnung in der Mitte des Festsaals
nach oben drang.
Fotos: P. Diem
Eintrag Wikipedia