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Trebitsch/Třebíč#

Třebíč (deutsch Trebitsch) ist die Bezirksstadt des Okres Třebíč in Tschechien. Sie liegt beiderseits der Jihlava in einer Höhe von 405 m ü. M. im Böhmisch-Mährischen Hochland. Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte wuchs die Stadt zu einem wirtschaftlichen, politischen, administrativen und kulturellen Zentrum in Südwestmähren heran.

Geschichte Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1101, als die mährischen Fürsten Ulrich von Brünn (tschechisch Oldřich Brněnský) und Litold von Znaim (tschechisch Litold Znojemský) hier ein Benediktinerkloster errichten ließen. Durch die Großzügigkeit der Herrscher gehörte das Kloster Třebíč zu den wohlhabendsten im Reich der Přemysliden und war dadurch auch das Zentrum der kirchlichen Verwaltung.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde eine Kirche in romanisch-gotischem Stil erbaut und zunächst der Jungfrau Maria, später dem Heiligen Prokop geweiht. Diese Basilika überlebte auch den Niedergang des Klosters und wird heute als einer der wertvollsten Bauten dieses Jahrhunderts betrachtet. Die um das Kloster entstehende Siedlung erhielt schließlich 1277 das Stadtrecht. 1335 genehmigten Kaiser Karl IV. und König Johann von Luxemburg die Errichtung einer Stadtmauer. Die Überreste aus dem 14. Jahrhundert sind noch heute erhalten.

Das Judenviertel in Třebíč findet bereits im Jahre 1338 seine erste Erwähnung. Während der Hussitenkriege wurde die Stadt 1424–26 und 1430–35 von den Hussiten gehalten und teilweise zerstört. Am 14. Mai 1468 wurde Třebíč vom ungarischen König Matthias Corvinus erobert und bei den Kämpfen mit Truppen des böhmischen Königs Georg von Podiebrad fast völlig vernichtet[2]. Auch später brannte die Stadt des Öfteren aus, und so kann man heute kaum noch Hinweise auf Bauten der Gotik und nur wenige auf Gebäude der Renaissance finden. Ausnahmen bilden etliche Kellergewölbe sowie zwei komplett erhaltene spätgotische Häuser auf dem Karlsplatz und die Kirche des Heiligen Martin aus dem 13. Jahrhundert.

Vor der Schlacht am Weißen Berg gehörte Třebíč den Anhängern der Brüdereinigkeit (jednota bratrská). Den Dreißigjährigen Krieg – bis zur Enteignung 1945 zählte sie zum Besitztum des Geschlechts der Waldsteins – überstand die Stadt ohne größere Schäden und wehrte sich erfolgreich auch lange Zeit gegen die Rekatholisierung. Erst später bauten die Katholiken als Zeichen des Sieges das Kapuziner-Kloster auf Jejkov, heute ein Stadtteil von Trebitsch.

Zu großen Veränderungen kam es im 19. Jahrhundert. Dem Gewerbe der Weber und Tuchmacher folgte die Herstellung von Schuhen und die Lederbearbeitung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewannen die tschechischsprachigen Einwohner auch den Kampf um die politische Macht in der Stadt gegen die reichere und einflussnehmende deutschböhmische Minderheit. Im Jahr 1850 wurde Třebíč Sitz der neu errichteten Bezirkshauptmannschaften, wodurch die Stadt ein Verwaltungszentrum wurde. Der Sitz der Bezirksbehörde setzte sich als Zentrum eines Okres in der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg fort.

Heute bilden den wirtschaftlichen Schwerpunkt weiterhin die Traditionsbranchen Schuhherstellung, Maschinenbau und Holzverarbeitung sowie der Bau von Kernkraftwerksanlagen und -ausrüstungen.

Das Jüdische Viertel (Ghetto) von Třebíč wurde 2003 nach aufwändiger Restaurierung in die UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen. Es ist das einzige jüdische Denkmal dieser Liste außerhalb Israels. Der jüdische Friedhof zählt mit rund 3.000 Grabsteinen auf fast 12.000 m² zu den größten der Tschechischen Republik (siehe auch Trauerhalle) Die St.-Prokop-Basilika ist ein bedeutendes architektonisches Beispiel für den Übergang von der Romanik zur Gotik. Sie wurde nach den starken Beschädigungen 1468 säkularisiert und erst 1725–1731 durch Franz Maximilian Kaňka unter Hinzufügung barocker Stilelemente renoviert mit anschließender Wiederweihe. Die Basilika wurde ebenfalls in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. Das Schloss entstand aus der Benediktiner-Abtei nach deren Säkularisation und beherbergt das Museum der Böhmisch-Mährischen Höhe mit seinen Weihnachtskrippen-, Moldaviten- und Tabakspfeifen-Sammlungen. Der Karlsplatz (Karlovo náměstí), zentraler Marktplatz der Stadt mit einer Fläche von etwa 22.000 m², wird umsäumt von zahlreichen Barock- und einigen Renaissance-Gebäuden.


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