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Innovative Lösung für "Glockengießerhaus" (Essay)#

Text und Bilder von

Hasso Hohmann

Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von

ISG Magazin Heft 4 / 2003 (Internationales Städteforum Graz)

Ehemaliges Glockengießerhaus wird neu genutzt#


Das Gebäudeensemble nach der Sanierung- von der daneben liegenden Straßenbahnhaltestelle aus gesehen.
Das Gebäudeensemble nach der Sanierung- von der daneben liegenden Straßenbahnhaltestelle aus gesehen.

Das Haus Wickenburggasse 17 steht an der Nordwestflanke des Grazer Schlossberges und setzt sich aus einem zweigeschossigen U-förmig dreiflügeligen Gebäudekomplex und einem an diesen im Süden anschließenden eingeschossigen Werkstattbau zusammen. Zur Strasse hin ist der Hof mit einer Mauer und zwei Toren geschlossenen. Die Hofanlage wurde 1685 unter Verwendung älterer Bauteile einer früheren Gießerei errichtet und wieder als Gießerei, von etwa 1800 bis 1877 als Glockengießerei, genutzt. Die Fassadengestaltung stammt großteils aus der Zeit des Biedermeier. Der südlich anschließende Werkstattbau mit seinen auffallenden Spitzbogenöffnungen und gleichgeformten Holzbalken wurde erst 1822 dazugebaut.

Das Entree dieses Büros im Erdgeschoss des Nordflügels wird in besonderer Weise von der Stelle beleuchtet, an der sich früher eine Esse befunden haben soll; die Gewölbe kommen dadurch gut zur Wirkung.
Das Entree dieses Büros im Erdgeschoss des Nordflügels wird in besonderer Weise von der Stelle beleuchtet, an der sich früher eine Esse befunden haben soll; die Gewölbe kommen dadurch gut zur Wirkung.

Die Gebäude bestehen aus verschiedenen Bauabschnitten mit unterschiedlichen Niveaus. Auch im Innern zeichnet sich die Baugeschichte des Hauses in den sich durchdringenden sehr schönen Gewölben ab. Mit guten Ideen hat Architekt M. Schenk die teilweise komplexen Bauprobleme bei der Adaptierung innovativ gelöst. Die Qualität des Gebäudekomplexes wurde erhalten. Die neuen Lösungen strahlen Großzügigkeit aus.

Nach der Renovierung beherbergt das Bauensemble im Erd- und Obergeschoß Büroräume, das Dachgeschoß wurde zu Wohnungen ausgebaut. Der Keller konnte trockengelegt werden und dient heute als Lagerraum. Auch der schlichte hölzerne Gartenpavillon auf der Rückseite wurde saniert. Ohne die Förderung durch den Steiermärkischen Revitalisierungsfonds und Zuschüsse des Bundesdenkmalamtes wäre die vorbildliche Adaptierung nicht möglich gewesen.